Die Rückkehr des verlorenen Sohnes
Ex-Espen-Captain Hefti war nie ganz weg

Corona hat mindestens für einen Super-League-Kicker einen Vorteil: Ex-Espen-Captain Silvan Hefti wird am Dienstag im Kybunpark im YB-Dress nicht ausgepfiffen! Warum? Weil keine Fans vor Ort sind.
Publiziert: 22.12.2020 um 19:14 Uhr
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Für die Espen-Fans ein Bild, an das sie sich nie gewöhnen werden: Ex-St-Gallen-Junior und Captain Silvan Hefti im Dress von Meister YB.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Max Kern

«Heftiger Hass auf Hefti», titelt BLICK am 2. September, als bekannt wird, dass Captain Silvan Hefti (22) von Vize-Meister St. Gallen ausgerechnet zu Meister YB wechselt. Nach elf Jahren (oder der Hälfte seines Lebens) in Grün-Weiss. In den St. Galler Fan-Foren ist deshalb vor dreieinhalb Monaten der Teufel los. «Verröter», schreibt einer, «Unterste Schublade», ein anderer. «Ich musste damit rechnen, dass es negative Reaktionen geben wird», sagt Hefti drei Tage später im BLICK.

Wie die Reaktionen ausfallen, wenn der verlorene Sohn erstmals zur Alten Liebe zurückkehrt, davon kann Ex-Nati-Spieler Boris Smiljanic ein Lied singen. Der Verteidiger verlässt in der Winterpause 2002/03 Leader GC und heuert beim Tabellenzweiten Basel an. Vor der ersten Rückkehr in den Hardturm sagt der Neu-Bebbi: «Ich erwarte Pfiffe und Judas-Rufe.» Ein Steilpass für die GC-Fans: Sie empfangen den Flüchtling mit Tausenden Judas-Plakaten! Smiljanic gibt Jahre später zu: «Ich dachte damals: Krass! Diese Erfahrung war natürlich nicht schön.»

Keine Pfiffe gegen Hefti

Eine solche Hass-Demonstration kann Hefti heute nicht passieren, «Corona sei Dank». Wegen der Pandemie sind beim Spitzenkampf zwischen dem Dritten St. Gallen und Tabellenführer YB keine Fans zugelassen. Deshalb: Keine Pfiffe gegen Hefti, keine Buh-Rufe, keine Anti-Hefti-Plakate.

Übrigens: Was die wenigen Fans, die seit dem Lockdown (und dem 3:3 gegen YB) wieder mal ins Stadion durften, gar nicht mitbekommen haben: Hefti war auch diese Saison im Kybunpark immer präsent. Auf der 73,5 Meter langen grünen Mauer entlang der Haupttribüne sind gut 7500 Namen aufgemalt. Die gehören Privatpersonen und Firmen, die den FCSG während Corona unterstützten. Und allen Kaderspielern der letzten Saison. Auch der Name von Silvan Hefti ist in dunkelgrün auf hellgrünem Hintergrund verewigt.

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Servette FC
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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BSC Young Boys
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