GC – Winterthur 1:1
Nishan Burkart wäre zweifellos ein Kandidat für die goldene Himbeere. Peinlich, wie sich der Winterthurer nach einer harmlosen Berührung im Strafraum fallen lässt. Dass Schiri Anojen Kanagasingam darauf hereinfällt, ist aber nicht die Schuld von Burkart. Dass er den Penalty verschiesst hingegen schon. Drum ist der 24-Jährige der schlechteste Spieler auf dem Platz.
Der Beste ist Winti-Goalie Stefanos Kapino. Weil er den FCW mit zig Paraden vor einer Niederlage bewahrt. Bei GC überzeugt Benno Schmitz. Der lässt hinten nichts anbrennen und bereitet vorne das 1:0 vor. Weil seine Abwehrkollegen in der Nachspielzeit aber kollektiv pennen, reichts trotzdem nicht zum Sieg. Dass GC insgesamt die bessere Mannschaft war und diesen verdient hätte, ist aber Fakt.
Luzern – YB 1:1
Bei Luzern gibt es Ausreisser nach oben und unten, bei YB nur einen nach unten. Dafür heftig. Linksverteidiger Jaouen Hadjam erhält von Interimstrainer Joël Magnin einen heftigen Denkzettel, muss zur Pause raus und wird nach der Partie lesen müssen, was sein Trainer über die Auswechslung sagt: «Er hat gar nicht das gemacht, was abgemacht war.» Itten blüht im YB-Sturm wieder auf, steht am Ursprung des Führungstreffers und gewinnt viele Kopfballduelle. Für eine 5 reichts nicht, weil insgesamt trotzdem zu wenig herausspringt.
Beim FCL fällt Fast-Nationalspieler Luca Jaquez ab, schiesst vor dem Gegentor als hinterster Mann einen Bock und hat danach seine liebe Mühe mit Stürmer Itten. Ausreisser nach oben hingegen sind Torschütze Klidje, der als 1,70-Meter-Mann oft höher in die Luft steigt, als seine Gegenspieler, und dann vor dem Tor eiskalt bleibt. Und Mittelfeld-Juwel Aleksandar Stankovic (19), die Leihgabe von Inter Mailand, einmal mehr mit eindrücklicher Ruhe in der Schaltzentrale.
Lausanne – Sion 1:0
Ein historischer Abend für Lausanne, das zum ersten Mal in seiner Geschichte fünf Super-League-Heimspiele in Folge gewann. Dieser Erfolg, der sich aufgrund einer durchschnittlichen Leistung der Waadtländer nur langsam abzeichnete, verdankt viel der rettenden Intervention von Dussenne, als Chouaref das leere Tor vor sich hatte. Aber auch der sehr zögerlichen Defensive von Diouf vor Sanches beim einzigen Tor des Spiels von Okou. Die Sittener fielen nach dem Sieg gegen Luzern vor der Nationalmannschaftspause wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Lugano – FCZ 4:1
Hätte die Partie nur zehn Minuten gedauert, ja dann wären beim FCZ alle mehr als genügend. Doch weil das Spiel neunzig Minuten dauert, fällt das Zeugnis deutlich schlechter aus. Und alle Akteure sind ungenügend. Es ist erschreckend, wie die Zürcher nach zehn Minuten einbrechen. Allen voran die Viererkette, die ausschliesslich aus gelernten Innenverteidigern besteht. Sie ist zu langsam und zu fast jeder Zeit zu weit vom Gegner entfernt. Mit einer 2 stehen sie aber nicht alleine da. Auch Stürmer Perea kriegt wegen seines Platzverweises dieselbe Note. Immerhin bringen die Einwechselspieler nach der Pause etwas Sprung ins Spiel. Doch genügend ist das auch nicht wirklich – was sicher auch an der Spielsituation gelegen hat.
Auf Seiten der Tessiner gibts dagegen nur genügende und gute Noten. Matchwinner ist Renato Steffen mit seinen Toren fünf und sechs. Doch auch Anto Grgic, Mattia Bottani und Shkelqim Vladi, der viel Kritik nach dem verschossenen Penalty gegen YB einstecken musste, haben zu überzeugen gewusst. Und dann ist da noch Amir Saipi, der in der zweiten Halbzeit sich doch das eine oder andere Mal souverän auszeichnen konnte.
Basel – Servette 3:1
Hätte Schiedsrichter Lionel Tschudi den Spitzenkampf zwischen Basel und Servette nach 89 Minuten abgepfiffen, wären Xherdan Shaqiri und Gaël Ondoua beide mit einer 4 in ihrem Spielerzeugnis nach Hause gegangen. Trotz seines Freistoss-Treffers zeigt der FCB-Spielmacher einen eher durchwachsenen Auftritt. Doch mit seinen beiden Tore in der Nachspielzeit schnappt sich Shaqiri am Ende einmal mehr die Maximalnote. Und Ondoua ist für sein dämliches Foul mit der Note 2 noch gut bedient.
St. Gallen – Yverdon 0:0
Besonders die Abwehrreihen dominierten. Sowohl die Defensive des FC St. Gallen als auch die von Yverdon zeigten eine ordentliche Leistung. Auch deshalb, da beide Offensivabteilungen sich am Sonntagnachmittag eine «Auszeit» nahmen. So verwundert es nicht, dass alle Offensivspieler auf beiden Seiten, die das Spiel starteten, eine Note 2 bekamen. Yverdons Ntelo schrammte dabei sogar knapp an der 1 vorbei. Die Bestnote verdiente sich Yverdons Keeper Bernardoni, der seiner Mannschaft den Punkt sicherte und die wenigen St. Galler Chancen zunichtemachte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |