Die Kandidaten für die Contini-Nachfolge
Sutter sucht den Super-Trainer

Wer wird Nachfolger von Giorgio Contini? BLICK nennt fünf Kandidaten – und muss viele Espen-Fans enttäuschen: Meistertrainer Marcel Koller wirds nicht.
Publiziert: 25.04.2018 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 16:41 Uhr
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Alain Sutter ist auf der Suche nach einem neuen Trainer.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Giorgio Contini ist weg. Und die Ansprüche an den neuen Trainer sind hoch: mit Jungen muss er arbeiten können, offensiven, gar begeisternden Fussball spielen lassen – und allzu viel kosten sollte er auch nicht. Präsident Matthias Hüppi: «Wir wollen den Fans einfach etwas bieten.» Und Sportchef Alain Sutter sagt: «Wir suchen einen mutigen Trainer.»

Ihm kommt die entscheidende Rolle zu: Er allein führt die Gespräche mit den Kandidaten. Und vor allem: Er und der Trainer müssen harmonieren. Dass Sutter und Contini ebendies nicht taten, war der wesentlichste Grund für die Entlassung des Trainers.

Sutter beteuert, noch nicht zu wissen, wer's wird. Klar ist: Der Neue muss mit Boro Kuzmanovic zusammenarbeiten können. Der jetzige Interimscoach ist fix als Co-Trainer vorgesehen.

Wer wird Espen-Coach? Ein Traum ist unerfüllbar: Marcel Koller, der Meistercoach von 2000, kehrt nicht zurück. BLICK nennt fünf andere Kandidaten. 

Urs Meier (56)

Arbeitete lange im Nachwuchs: bei GC, in Thun, kurz in Winterthur und beim FCZ. Machte in zweieinhalb Jahren einen gute Arbeit als Zürcher Profi-Trainer, gewann 2014 den Cup. Wurde 2015 gefeuert – unter Nachfolger Sami Hyypiä stürzte der FCZ ins Elend. In diesem Jahr hält er Aufsteiger Rapperswil in der oberen Hälfte der Challenge League. Was dem langjährigen Mentalcoach Sutter passen dürfte: Meier bildet sich als Persönlichkeit weiter, absolvierte einen  Kurs in angewandtem Coaching. Kuzmanovic holte ihn einst in den Nachwuchs des FC Winterthur. Meier kommt mit beiden aus.

Urs Fischer (52)

Ein grosser Name: Zweiter mit dem FCZ, zweifacher Meister mit dem FCB, Cupsiger, Punkterekord 2017. Urs Fischer (51) wäre die naheliegende Wahl – zumal er verfügbar ist und acht Jahre in St. Gallen spielte. Für ihn gilt jedoch, was für Contini galt: In erster Linie fühlt er sich dem Ergebnis verpflichtet und nicht dem Spektaktel. Und ob er bereit ist, Kuzmanovic, den Co-Trainer von Sutters Gnaden, als Assistent zu akzeptieren? Fraglich. In Basel arbeitete er mit Markus Hoffmann zusammen, der soeben von Sutter gefeuert wurde. Wie Contini bekundete auch er Mühe mit Sutter. Dasselbe würde wohl für Fischer gelten.

Fabio Celestini (42)

Ein eigenwilliger Typ, der sich mit Sutter reiben würde. Allerdings spielte er in Lausanne den Fussball, den sich die St. Galler Oberen wünschen: bedingungslos offensiv. Lausanne führte er nach oben, hielt den Klub dort. Seine Entlassung vor einer Woche löste vielerorts Kopfschütteln aus. Zuvor Assistent in der Primera Division in Malaga unter der deutschen Legende Bernd Schuster. Wäre zu haben. Ein Hindernis: Die Sprache.

Roger Stilz (41)

Roger wer? Ein Ostschweizer, machte 130 NLB-Spiele, ehe er nach Hamburg zog. Machte seine Trainer-Scheine beim DFB zusammen mit den Überfliegern Julian Nagelsmann (Hoffenheim) und Domenico Tedesco (Schalke). Der 41-Jährige ist Chef über die Nachwuchs-Abteilung beim FC St. Pauli und war vorher Assistenz-Trainer beim Hamburger SV (unter anderem unter Bert van Marwijk) und Nürnberg (unter Valerien Ismael). Handicap: Hat noch nie als Cheftrainer gearbeitet.

Pierluigi Tami (56)

Führte die U21-Nati in den EM-Final. Arbeitete rund zweieinhalb Jahre bei GC – überwinterte nach einem starken Herbst 2015 gar als Zweiter. Flog zuletzt in Lugano. Gilt als unkompliziert, zugänglich, würde sich wohl unterordnen. Probleme mit Sutter und Kuzmanovic sind nicht zu erwarten. Ob der bedächtige Tessiner, der nur leidlich Deutsch spricht, allerdings in die Aufbruchstrategie des Espen passt, ist fraglich. (mis)

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