Mehr als 600 St. Galler Fans reisen am Sonntag nach Yverdon. Aber das reicht nicht, um dem FC St. Gallen das Gefühl zu geben, zu Hause zu spielen. Die Ostschweizer bleiben auch im fünften Spiel in der Fremde ohne Sieg. Yverdon hingegen gewinnt auch das zweite Heimspiel im aufgepeppten Stade Municipal und schliesst dank des 1:0-Erfolgs in der Tabelle zu St. Gallen auf.
Der Ärger der Gäste über die Niederlage wird nach dem Schlusspfiff offensichtlich, als Goalie Zigi in den Katakomben seinem Unmut freien Lauf lässt. Der Ghanaer schreit auf Englisch und fordert einen Mitspieler vehement auf, den Mund zu halten. Gegen wen sich Zigis Zorn richtet, kann nicht eruiert werden. Klar ist: In St. Gallen liegen die Nerven offensichtlich blank.
Zeidler zollt dem Gegner Respekt
Trainer Peter Zeidler ist wesentlich gefasster, als er vor die Medien tritt: «Jeder in der Super League weiss nun, dass Yverdon eine sehr gute Mannschaft aufgebaut hat. Sie haben intelligent gearbeitet.»
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Bei seinem Team bemängelt der Deutsche vor allem die Leistung in der ersten Halbzeit. «Die Abstände waren viel zu gross, sie hatten zu viele Angriffsmöglichkeiten, zu viele Konter. Das Tor war die logische Folge.»
Nach der Pause wird St. Gallen stärker. Dass die Gäste bis am Schluss auf einen Punkt hoffen können, hat auch damit zu tun, dass es Yverdon verpasst, den Sack zuzumachen. «Insgesamt haben wir heute nicht auf unserem Niveau gespielt. Wir können und müssen es besser machen», so Zeidler.
Heim top – auswärts Flop
St. Gallen hat nach neun Runden eine erstaunliche Bilanz: Alle vier Heimspiele wurden mit dem gleichen Resultat (2:1) gewonnen. Ausserhalb der Kantonsgrenze sind die St. Galler aber noch sieglos. Der einzige Dreier in der Fremde ist derjenige im Cup in Widnau (mit viel Mühe und Not). Ansonsten gab es die Cup-Pleite in Delsberg sowie drei Unentschieden und zwei Niederlagen in der Liga.
«Es gibt zwei Erklärungen für dieses Phänomen», so Zeidler. «Die erste ist, dass wir zu Hause von der Anwesenheit unseres zwölften Mannes, unseres grossartigen Publikums, profitieren. Die zweite ist, dass wir es auswärts aus verschiedenen Gründen nicht schaffen. Ist das verständlich? Ein bisschen, aber nicht ganz ...», sagt Zeidler mit einem gequälten Lächeln. «Ich sehe keinen objektiven Grund, warum wir nicht in der Lage sein sollten, auswärts zu gewinnen, wenn wir zu Hause und auswärts gegen elf spielen. Der Unterschied ist zu gross, das passt nicht.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |