«Bin nicht zurückgekommen zum Umechüechle»
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YB-Star Christian Fassnacht:«Bin nicht zurückgekommen zum Umechüechle»

Der Fassnacht-Effekt
Wie ein Zürcher YB wieder in die Spur gebracht hat

YB hat im Winter einige Spieler geholt. Doch zum echten Gamechanger wurde vor allem einer: Christian Fassnacht! Und der Zürcher hat in Bern noch einiges vor nebst dem Titelgewinn: Rekorde knacken!
Publiziert: 02.04.2025 um 17:47 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2025 um 18:37 Uhr
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Mit dem 1:0-Siegtor in Genf hat Christian Fassnacht nun in drei Spielen hintereinander getroffen.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Mit dem 1:0-Siegtor in Genf hat Christian Fassnacht nun in drei Spielen hintereinander getroffen.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus

Darum gehts

  • Christian Fassnacht über einen dreckigen Sieg und seine persönlichen Ziele
  • Fassnacht ist Seelsorger und Torgarant in Personalunion
  • Er hat 81 Tore für YB erzielt und will die 100-Tore-Marke knacken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Ein Gespräch mit Christian Fassnacht (31) ist meistens unterhaltsam. Weil ihn nicht nur sein Job interessiert. Und weil er Klartext nicht scheut. So spricht der Zürcher denn auch von einer «dreckigen Art und Weise», wie man in Genf gewonnen hat. Und weiter: «Das war ein Ausrufezeichen gegenüber allen anderen.» Klare Ansagen. Schlecht spielen und doch gewinnen. Der Stoff, aus dem Meister gestrickt sind.

In der Vorrunde, so seine Fernanalyse, habe man solche Spiele nicht nach Hause gebracht. Fassnacht hat in Norwich jedes YB-Spiel gesehen, das er sich anschauen konnte. Er ist also der bestmögliche Fern-Psychiater für den einstigen Fussballpatienten.

Schwierig nachzuvollziehen, diese Vorrunde

Er selber war in der verkorksten Vorrunde nicht für YB auf dem Platz, ist also nicht «verseucht» von einer durch einen monumentalen Fehlstart initiierten katastrophalen Halbrunde. Fällt es einem da nicht schwer, nachzuvollziehen, was sich da abgespielt hat?

Da muss er doch vor dem Fernseher das eine oder andere Mal gedacht haben, er sei im falschen Film. «Es ist wirklich schwierig, das nachzuvollziehen. Denn schon nach den ersten Trainings habe ich festgestellt, dass dieses Team enormes Potenzial hat. Und dass die Jungs zu Unrecht dort unten standen. Jetzt bin ich einfach froh, hat es gekehrt.» 

Das «verseuchte» Team

Für ihn selber sei es kein Problem gewesen, in diese «verseuchte» Mannschaft zu kommen. «Ich bin neutral da hineingekommen, weil ich das ganze Negative nicht erlebt habe. Aber ich kann mir vorstellen, dass viele Spieler einen Haufen Negativität, auch aus dem Umfeld, miterlebt haben. Das kann schnell zu Enttäuschung führen und zur Frage: warum diese Negativität? Ich konnte so problemlos sagen: Hey Jungs, blendet das aus!» Etwas genereller denkt er, dass es zwei, drei neue Spieler gebraucht habe, die diese Vorrunde nicht erlebt hätten.

Aber natürlich hat Fassnacht nicht einfach nur Seelsorger gespielt. Auch für ihn persönlich lief es in Norwich in dieser Spielzeit schwierig, er kam bloss zu drei Kurzeinsätzen und war den Rest verletzt. Er habe gesagt, er sei nicht zurückgekommen, um einfach zurück zu sein, um «ä chli umezchüechle», sondern um sich weiterzuentwickeln, und um zu zeigen, was er im Ausland gelernt habe. «Die letzten Wochen und Monate habe ich wirklich intensiv gearbeitet. Vor allem im mentalen Bereich. Denn ich habe auch persönliche Ziele, die ich erreichen will. Ich habe mit YB viel erreicht, ja. Aber ich will einen Schritt weiter gehen.»

Er will die Hundertermarke knacken

Zum Beispiel? «Zum Beispiel hatte ich in zwei Spielen in Serie getroffen. Ich wollte unbedingt auch im dritten treffen, um ein Zeichen zu setzen. Ich habe in einer Saison noch nie mehr als elf Meisterschaftstore gemacht. Das will ich toppen», sagt der in diesem Jahr bereits sechsfache Torschütze. Auch wenn es in dieser Saison sehr schwierig werde. «Und ich habe nun 81 Tore für YB auf dem Konto. Die Hundertermarke will ich unbedingt knacken.»

Aber, relativiert der YB-Antreiber, es sei nicht immer alles messbar, was man leiste. «Ebenso wichtig ist es, im Spiel zu sein und zu merken: Hey, du bist wichtig für die Mannschaft und nicht einfach nur am Mitschwimmen. Sondern du kannst als Leader vorneweg gehen.» Zusätzlich könne man immer noch mit Skorerpunkten helfen. Nicht schlecht, wenn das fast beiläufig passiert.

Fassnachts Kopfball lässt Berner träumen
3:13
Servette – YB 0:1:Fassnachts Kopfball lässt Berner träumen
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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
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31
31
55
2
Servette FC
Servette FC
31
8
51
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
31
11
50
4
FC Luzern
FC Luzern
31
6
48
5
FC Lugano
FC Lugano
31
3
48
6
FC Zürich
FC Zürich
31
1
47
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
31
7
44
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
31
2
43
9
FC Sion
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31
-9
35
10
Yverdon Sport FC
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31
-18
33
11
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31
-11
30
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FC Winterthur
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31
-31
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