Sind Frei und Stocker wirklich keine Leader?
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Babbel über FCB-Krise:«Stocker und Frei sind für mich keine Leader»

Das sagen die FCB-Legenden nach Babbel-Kritik
Sind Frei und Stocker wirklich keine Leader?

Markus Babbel sagt im BLICK-Kick, dass Stocker und Frei keine Leader seien. Zwei FCB-Legenden debattieren. Und auch Reizfigur Zdravko Kuzmanovic meldet sich zu Wort.
Publiziert: 26.01.2021 um 01:42 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2021 um 10:28 Uhr
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Nach der 1:4-Schlappe gegen den FCZ stehen vor allem zwei FCB-Akteure in der Kritik.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Stefan Kreis

Der Mann ist 63 Jahre alt, klingt aber, als würde er am liebsten selbst noch mal in die Zweikämpfe steigen. Erni Maissen, FCB-Legende und eine der kritischsten Stimmen der rot-blauen Gegenwart. Auch zwei Tage nach der 1:4-Schmach im Klassiker gegen den FCZ ist der Meister von 1977 und 1980 noch angefressen. «Emotionslos!» sei der Auftritt gewesen. «Lustlos!» Alle seien lieb zueinander, alles sei in Butter.

Maissen schwimmt mit dieser Aussage auf derselben Welle wie «BLICK Kick»-Experte Markus Babbel. Der hatte nach der Basler Pleite vor allem die beiden Routiniers Fabian Frei und Valentin Stocker ins Visier genommen. «Das sind für mich keine Führungsspieler», so der Europameister von 1996. «Sie sind nicht diejenigen, die, wenn es mal nicht läuft, die Ersten sind, die die ­Ärmel hochkrempeln und ver­suchen, die Mitspieler mitzuziehen. Da sehe ich sie nicht.»

Erinnerungen an Streller

Babbel habe recht, sagt Maissen. «Früher hatten Stocker und Frei mit Huggel und Streller Führungspersönlichkeiten im Team, die sie mitgerissen haben. Jetzt, wo sie selbst eine Führungsrolle übernehmen müssten, läufts nicht.»

Eine Meinung, die der langjährige FCB-Führungsspieler und aktuelle SRF-Experte Beni Huggel so nicht teilen kann. «Fabian und Valentin bringen alles mit, was einen Führungsspieler ausmacht. Sie zeigen überdurchschnittliche sportliche Leistungen, übernehmen Verantwortung innerhalb der Mannschaft. Sie haben eine hohe Sozialkompetenz, gehen als Vorbild voran, sind Musterprofis, leisten sich keine Undiszipliniertheiten.»

Klar, hätten sowohl Stocker als auch Frei gegen den FCZ nicht ihren besten Tag gehabt, aber Ersterer habe sich in der Vorbereitung mit einer Verletzung herumgeschlagen. Und Frei habe zwar bei den letzten beiden Toren unglücklich ausgesehen, aber immerhin sei der Mittelfeldspieler dort gewesen, als es brenzlig wurde. «Er war handelnd, wollte etwas verhindern, hat Verantwortung übernommen.»

Aus sportlicher Sicht müsse man sowieso nicht über die beiden diskutieren, Frei und Stocker seien in der letzten Saison nicht ohne Grund die Topskorer gewesen. Auch neben dem Platz seien die beiden Führungsspieler, so die FCB-Legende (12 Titel). «Sie führen Verhandlungen mit der Führung, nehmen Sponsorentermine wahr, kümmern sich um die Öffentlichkeitsarbeit.»

«Alle müssen Verantwortung übernehmen»

Dass man die aktuelle FCB-Krise nun an Stocker und Frei festmachen will, findet Huggel «unfair». Sei seien aufgrund ihrer erfolgreichen Vergangenheit zwar die Gesichter, aber mit Lindner, Widmer, Cömert, Klose, Zuffi und Kasami seien gegen den FCZ auch noch andere Spieler auf dem Platz gestanden, die sich im Dunstkreis der Nationalmannschaft bewegen würden. «Alle müssen Verantwortung übernehmen», sagt Huggel.
Immerhin, in diesem Punkt sind sich Huggel und Maissen einig. Letzterer nennt ausgerechnet eine Basler Hassfigur als Vorbild. «Blerim Dzemaili, der über ein Jahr lang nicht gespielt hat, hats vorgemacht. Er kommt rein, dirigiert, feuert an. So einer fehlt beim FCB.»

Das sieht wohl auch Zdravko Kuzmanovic so. Der postet auf Instagram ein Video, wie er einen Gegenspieler zur Weissglut treibt. «War nie ein einfacher Typ, aber besser so als zu lieb», schreibt der Ex-FCB-Spieler.

Eine Aussage, die man in Basel nach der Pleite gegen den FCZ wohl unterschreiben würde.

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