Darum tritt der FCB-Sportchef zurück
Die Wahrheit hinter dem Zbinden-Knall!

Ruedi Zbinden (61) schmeisst nach einem Jahr als FCB-Sportdirektor hin. Das hat mit fehlendem Zusammenhalt, fehlenden Mitteln und fehlender Bereitschaft zu tun.
Publiziert: 18.08.2020 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2020 um 13:42 Uhr
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Ruedi Zbinden auf dem altehrwürdigen Landhof in Basel. Dort, wo Zbinden als FCB-Profi noch trainierte.
Foto: TOTO MARTI
Stefan Kreis

Sportlich neigt sich die Zeit des «grossen FCB» langsam aber sicher dem Ende zu. Neben dem Feld versinkt der Verein schon seit Jahren im Chaos. Nach dem Rücktritt von Marco Streller streicht mit Ruedi Zbinden innert 14 Monaten bereits der zweite Sportdirektor freiwillig die Segel. BLICK nennt die Gründe.

1. Fehlender Zusammenhalt

Eines steht fest: Roland Heri (61) und Ruedi Zbinden (61) werden in diesem Leben nicht mehr gemeinsam einen Berg besteigen. Zu beschädigt ist das Verhältnis mit dem CEO, der wohl insgeheim gerne auch mal Sportchef spielen würde. Heri, der vor ein paar Jahren noch Senioren-Obmann beim Basler Quartierverein Black Stars war, ist laut BLICK-Informationen einer der Gründe für Zbindens Rücktritt. Bemerkenswert: Als der Klub sich vor drei Jahren neu aufstellt, haben mit Jean-Paul Brigger, Marco Streller, Massimo Ceccaroni, Alex Frei und Ruedi Zbinden unter anderem fünf ehemalige Fussballprofis das Sagen. Alle sind mittlerweile von ihren Führungspositionen zurück getreten oder entmachtet worden. Heri, nach eigener Aussage einst linker Verteidiger im GC-Nachwuchs, ist immer noch da.

2. Fehlende Mittel

Vielleicht ist Andi Zeqiri der richtige Name, um die FCB-Misere zu symbolisieren. Im Dezember trifft sich Zbinden mit dessen Berater, der Deal ist auf guten Weg. Zeqiri, ein erklärter Bewunderer des FC Basel, würde gerne im Joggeli spielen. Weil er aber noch einen Vertrag bis 2021 besitzt und eine Ablöse kostet, verläuft sich alles im Sand. Aus dem Umfeld von Zeqiri ist zu vernehmen, dass sich beim FCB «nichts bewege.» Was für Zeqiri gilt, gilt für etliche andere Spieler, die Zbinden gerne nach Basel gelotst hätte. Und das schon vor der Corona-Krise. Keine einfachen Bedingungen für einen Sportdirektor, dem oft nichts anderes übrig blieb, als Leih-Transfers mit Kaufoption abzuschliessen. Wie beim brasilianischen Stürmer Cabral. Gemotzt hat Zbinden trotz schwieriger Ausgangslage nie. Auch hätte er den Weg, in Zukunft konsequent auf die Jungen zu setzen, mitgetragen. Dazu kommts nach dem Rücktritt nun aber nicht.

3. Fehlende Bereitschaft

Nein, gerissen hat sich Ruedi Zbinden nie um dieses Amt. Im Gegenteil. Letzten Sommer muss FCB-Präsident Bernhard Burgener den damaligen Chefscout Ruedi Zbinden erst überreden, ehe dieser die Nachfolge übernimmt. «Als Sportchef bist du jeden Tag gefordert. Nicht nur auf dem Transfermarkt. Es ist ein sehr intensiver Job», sagte Zbinden vor kurzem im grossen Sonntagsblick-Interview. Bereut hat er seine Entscheidung aber nie: «Weil ich es für den FCB mache und mithelfen will, dass wir erfolgreich sind.» Helfen wird er dem FCB weiterhin. Nicht mehr als Sportdirektor sondern als Chefscout. Jenem Amt, das er bereits zuvor mehrere Jahre lang erfolgreich ausgeübt hat.

Wer Zbindens Nachfolger wird, ist nicht bekannt. Auch die Trainerfrage ist weiterhin ungeklärt. Der Vertrag von Marcel Koller läuft Ende Saison aus.

So reagiert der FCB auf den Zbinden-Rücktritt

Am frühen Dienstagnachmittag nimmt der FCB Stellung zum bereits am Abend zuvor bekannt gewordenen Rücktritt von Sportchef Ruedi Zbinden. Auf der Webseite des Vereins heisst es: «Der FC Basel 1893 hat Verständnis für den Entscheid von Ruedi Zbinden, sich wieder voll auf die Aufgabe als Chefscout zu konzentrieren. In dieser Funktion hat er schon viele Jahre wertvolle Arbeit geleistet. Der FCB freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm. Über die Nachfolgeregelung in der sportlichen Führung des Clubs wird der FCB zur gegebenen Zeit informieren.»

Am frühen Dienstagnachmittag nimmt der FCB Stellung zum bereits am Abend zuvor bekannt gewordenen Rücktritt von Sportchef Ruedi Zbinden. Auf der Webseite des Vereins heisst es: «Der FC Basel 1893 hat Verständnis für den Entscheid von Ruedi Zbinden, sich wieder voll auf die Aufgabe als Chefscout zu konzentrieren. In dieser Funktion hat er schon viele Jahre wertvolle Arbeit geleistet. Der FCB freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm. Über die Nachfolgeregelung in der sportlichen Führung des Clubs wird der FCB zur gegebenen Zeit informieren.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
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18
6
31
2
FC Basel
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18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
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18
9
30
4
FC Luzern
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18
3
29
5
Servette FC
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18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
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18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
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18
-10
15
12
FC Winterthur
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18
-24
13
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