Die Erwartungen hat der FC Luzern in dieser Saison nicht erfüllt. Trotzdem reicht es in einer Tabelle für die nationale Spitze. Und zwar mit Abstand. In der SFL Nachwuchs-Trophy geben die Zentralschweizer klar den Ton an. Kein Klub setzt mehr auf den eigenen Nachwuchs als der FCL.
Das sieht man nun auch in den letzten Auftritten der Saison. Trainer Mario Frick (49) gibt seinen Jungen noch viel mehr Einsatzzeit – darunter Leny Meyer (19). Es ist nicht zu weit hergeholt zu behaupten, dass die vielen Jungstars die grossen Profiteure dieser verkorksten Saison sind. Allen voran Pascal Loretz (20), Severin Ottiger (21), Luca Jaquez (20) und Lars Villiger (21), die ihre erste ganze Profisaison als Stammspieler gespielt haben.
Loretz ist die Ruhe selbst
Die gesammelten Erfahrungen können für ihre weiteren Karriereverläufe von grosser Bedeutung sein. Schon ab der kommenden Saison, wenn viele neue Gesichter beim FCL sein werden und die Eigengewächse mehr Verantwortung tragen müssen.
Riesige Fortschritte hat Loretz hinter sich. Seine Präsenz im Tor ist Spiel für Spiel grösser geworden, sodass er seine ersten Patzer im Spiel gegen den FCZ scheinbar mühelos weggesteckt hat. Inzwischen dirigiert er die Spieler mit deutlich lauterer Stimme als noch vor einem Jahr.
Seit letztem Jahr zu den Stammspielern gehört auch Ottiger. Der «Bison», wie ihn U21-Trainer Michel Renggli (44) vor einem Jahr gegenüber Blick benannt hat, hat Höhen und Tiefen erlebt. Genauso wie die «Laufmaschine» Villiger. Beide haben zwischenzeitlich ihre Stammposition verloren. Sie haben sich dem Konkurrenzkampf gestellt und ihren Platz im Team mit viel Ehrgeiz zurückgekämpft.
Jaquez hat viele Ränge gutgemacht
Mitten in der Saison ist auch Jaquez zum Stammspieler avanciert. Zuvor haben dem Stadtluzerner mit dominikanischen Wurzeln regelmässig kleine physische Probleme zu schaffen gemacht. Die hat er nun hinter sich gelassen. Auf dem Grün bringt ihn inzwischen nichts mehr aus der Ruhe. «Bodenständig» nannte Renggli ihn vor einem Jahr. Und so gibt er, der gerne mit einem jungen Manuel Akanji verglichen wird, sich auch.
In der Super League gewinnt keiner, der über tausend Minuten absolviert hat, mehr defensive Zweikämpfe als Jaquez. Laut der Statistikplattform Wyscout hat er 78 Prozent aller Duelle für sich entscheiden. Luft nach oben hat er dagegen noch im Kopfballspiel – sowohl in der Defensive als auch in der Offensive.
Wer ist der nächste Jashari?
Jaquez’ erstes Super-League-Tor lässt auf sich warten. Dabei weiss er eigentlich, wie man Tore schiesst. Schliesslich ist er in der Jugend vom Stürmer zum Verteidiger umfunktioniert worden. Wird er auch noch zu einem torgefährlichen Abwehrspieler, bringt er alles mit, um nach Jashari (wechselt im Sommer zu Brügge für 6 Millionen Franken) der nächste zu sein, der dem FCL mehrere Millionen in die Kassen reinspült.
Apropos Jashari. Wer soll ab der nächsten Saison eigentlich sein Nachfolger werden? Gut möglich, dass Sportchef Remo Meyer (43) auf dieser Position keine Wette eingeht und einen erfahrenen Mann holt. Trotzdem haben die Luzerner im eigenen Nachwuchs einige interessante Namen. Längst bekannt ist Levin Winkler (20). Doch er ist nicht der einzige. Mit Tyron Owusu (20) oder Timon Näpfer (19) scharren in der U21 weitere Mittelfeldtalente mit den Hufen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |