Überraschung aus der Steinzeit! Luzern-Torhüter Marius Müller bekommt für seine homophobe Aussage nach dem Spiel gegen St. Gallen keine Sperre. Dies hat der Disziplinarrichter der Swiss Football League entschieden. Müller erhält eine Busse von 2000 Franken und einen Verweis. Kann man machen, wenn man eine Liga aus dem letzten Jahrtausend sein will.
Kann man aber nicht machen, wenn man sich als Liga fortschrittlich gibt und ein Reglement aufstellt, das eine klare Sprache spricht: Für derartige Vergehen – anstössige, beleidigende oder schmähende Äusserungen oder Gesten – sind zwei bis sechs Spielsperren vorgesehen. Klare Sache.
Müller-Aussage bedient altes und sehr falsches Stereotyp
Was war passiert? Marius Müller spricht nach einer Niederlage gegenüber Journalisten mehrfach davon, dass ihm «dieses schwule Weggedrehe» seiner Teamkollegen auf den «Sack» gehe. Unter anderem sagt er dies vor laufender Kamera. Er sagt damit: «Homosexuelle sind Feiglinge, die sich wegdrehen, wenns ernst wird.» Ein altes und sehr falsches Stereotyp, das ausgerottet gehört.
Mir bleibt nur der Rückschluss, dass eine solche Aussage in den Augen der Liga weder schmähend noch beleidigend sein soll. Oder wie es der Richter erklärt: Man gehe davon aus, dass Marius Müller die Aussage unbedacht und ohne konkrete, subjektive Schmähungsabsicht Homosexuellen gegenüber gemacht habe. Hä? Wie jetzt? Fragen Sie mal einen Homosexuellen, was er von solchem Geschwurbel hält.
So verkommt das vorhandene Reglement zu Farce
Die Erklärung des Richters geht noch weiter und wird noch absurder: Es werde positiv berücksichtigt, dass Müller sich nach dem Vorfall entschuldigt habe und sein Fehlverhalten einsehe.
Ich darf mich also falsch verhalten, wenn ich mich danach gleich wieder entschuldige. Funktioniert so das Leben? Das erkläre ich heute Abend meiner sechsjährigen Tochter. Sie wird sich über diese Neuigkeit sehr freuen.
Liebe Kollegen von der Swiss Football League. Das ist doch Humbug! Mit so einem Urteil verkommt das vorhandene Reglement zur Farce.
Im Fussball schwafeln alle von Toleranz
Dieses Urteil soll diejenigen besänftigen, die Müllers Aussage daneben finden. Und es soll auch jene beruhigen, die finden «Jetzt tut doch nicht so. So etwas darf man doch wohl noch sagen.»
Es ist ein feiges Urteil. Im Fussball wird auf allen Bühnen so viel von Toleranz geschwafelt und dabei mit der Regenbogen-Flagge geschwenkt. Hier hätte man eine Chance gehabt, entsprechend zu handeln.
Chance vertan.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |