Weil Präsident David Degen nach seiner Schulteroperation flachliegt, erklärt FCB-Urgestein Ruedi Zbinden (64) den Trainerwechsel bei Rot-Blau. Und lässt dabei gar kein gutes Haar am entlassenen Heiko Vogel (47).
Zbinden, der seit Mitte der 90er-Jahre für den FCB als Spieler, Trainer, Sportchef und seit 2019 wieder als Scout arbeitet, ist nach dem Weiterkommen im Cup in Kriens zwar zufrieden mit dem Resultat, nicht aber mit der Art und Weise. Im SRF-Interview sagt er: «Man hat gesehen, dass unser neuer Trainer viel Arbeit vor sich hat.»
Auf die Frage, warum sich die FCB-Sportkommission für Fabio Celestini (48) entschieden habe, wird Zbinden deutlich: «Wir brauchen einen wie ihn. In unserer Mannschaft fehlt es an allen Ecken und Enden. Da ist noch viel Ausbildung nötig, wie wir hier in Kriens gesehen haben. Wir haben Riesenprobleme mit dieser Mannschaft. Wir haben zwar gut angefangen, aber dann nach ein paar Fehlpässen kam die Unsicherheit zurück. Wir laufen zu wenig, haben keine Rhythmuswechsel, da fehlt noch so viel.»
Zbinden tritt gegen Vogel nach
Celestini sei einerseits ein Ausbildner, andererseits könne er auch ein harter Hund sein. Und das werden die Spieler, so Zbinden, ab sofort zu spüren bekommen. Celestini werde ihnen Beine machen: «Du kannst unter ihm als Spieler keine Fehlpässe spielen, Bälle verlieren. Da geht er sofort dazwischen. Die Mannschaft braucht jemanden, der Druck macht. Mit Bällelen im Training ists vorbei! »
Rumms! Unter Heiko Vogel und Timo Schultz (46) herrschte Larifari-Betrieb. Und weiterentwickelt haben sie Spieler und Mannschaft auch nicht. Sahen und wussten viele. Mit Zbinden spricht nun auch ein FCB-Verantwortlicher die Missstände offen und ehrlich aus.
Fehler bei der Kaderzusammenstellung
Ebenso schonungslos fällt Zbindens Analyse des Spielerkaders aus. Bei der Zusammenstellung hatte er als Scout seine Finger mit im Spiel, die Endverantwortung aber lag bei Ex-Sportchef Heiko Vogel, Chefscout Patrick Dippel und Präsident David Degen. Und denen stellt Zbinden ein schlechtes Zeugnis aus: «Wir müssen ehrlich sein: Beim Kader wurden viele Fehler gemacht. Im Winter müssen wir da korrigieren, spätestens im Sommer.» Zur Erinnerung: Über 20 (!) Millionen Franken hat der FCB im Sommer ins Kader investiert.
Auf die neue Sportkommission warten gemäss Zbinden anstrengende Wochen. Das FCB-Urgestein, das mit der Einberufung ins Gremium auf der internen Machtpyramide wieder hochgeklettert ist, freut sich – und warnt zugleich: «Ich hoffe, die Gruppe bleibt so zusammen. Und nicht, dass in zwei, drei Monaten wieder ein neuer Weg eingeschlagen wird. Dann kann es vorwärtsgehen mit dem FCB!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |