Zwei Tage nach der 0:3-Schmach in Lausanne wird Trainer Heiko Vogel entlassen. 4 Spiele, 0 Tore und 0 Punkte lautet Vogels desaströse Bilanz, seit er Ende September das Traineramt von Timo Schultz übernommen hat.
Noch am Montag hat Vogel, der vor wenigen Tagen schon sein Amt als Sportchef abgeben musste, das Training geleitet. Es war sein letztes. Seine letzte Amtshandlung: die von ihm nach dem 0:3 in Lausanne angekündigte Standpauke in Richtung der Spieler.
Am Dienstag bedankt sich der FCB auf seiner Homepage bei Vogel für dessen «unermüdlichen Einsatz» für Rot-Blau in den letzten Monaten, wünscht dem Deutschen für die Zukunft nur das Beste und stellt gleichzeitig seinen Nachfolger vor. Bis Saisonende übernimmt Fabio Celestini. Der Lausanner leitet an seinem 48. Geburtstag sein erstes Training als FCB-Coach. Und weil tags darauf gleich der eminent wichtige Cup-Achtelfinal gegen den SC Kriens ansteht, tut er dies hinter verschlossenen Türen. Öffentlich spricht der Romand erst nach dem Cup-Kracher gegen den Klub aus der Promotion League.
Petkovic und Contini waren auch in der engeren Auswahl
Laut Blick-Informationen waren auch Ex-GC-Trainer Giorgio Contini und der langjährige Nati-Trainer Vladimir Petkovic in der engeren Auswahl für die Vogel-Nachfolge. Petkovic hätte sich ein Engagement sogar vorstellen können, wäre aber kaum alleine und ohne verbündeten Assistenten ans Rheinknie gekommen.
Celestini indes kommt alleine. Und übernimmt nicht nur den ehemaligen Trainerstaff von Vogel um Assistenztrainer Davide Callà, sondern auch eine komplett verunsicherte Mannschaft ohne Leben und Spirit. Die Führungsspieler um Fabian Frei und Taulant Xhaka waren noch nie in Abstiegsgefahr – und die aus aller Welt geholten Neuzugänge kamen mit dem Versprechen nach Basel, hier vorne mitzuspielen und dann den Sprung in eine Topliga machen zu können.
Jetzt ist alles anders. Und das gilt auch für Celestini: Dass er ein erfolgreicher Trainer mit klarer Spielidee sein kann, hat Celestini schon mehrfach bewiesen. Lausanne führte er einst zurück in die Super League, Lugano gar in die Europa League. Mit Luzern gewann er 2021 den Cup. Doch in Basel ist jetzt nicht Schönwetter-Fussball, sondern Kratzen und Beissen gefragt.
Celestini ist als Sion-Feuerwehrmann gescheitert
Den Beweis, dass er «Mission Turnaround» kann, ist Celestini jedoch schuldig geblieben. Als Feuerwehrmann beim FC Sion hat er Anfang Jahr versagt. Nach zwei Punkten aus sechs Partien wurde er von Christian Constantin bereits wieder entlassen. Die Brandherde im Wallis konnte er nicht löschen. In Basel, wo es derzeit nicht weniger brennt, traut ihm dies die siebenköpfige Sportkommission um Präsident David Degen, Valentin Stocker und Marco Streller nun also zu.
Für den leidenschaftlichen Hobby-Tänzer Celestini ist das FCB-Engagement kein grosses Risiko. Schlechter als unter seinem Vorgänger Vogel kann es schlicht und einfach nicht werden.
Für Boss David Degen und seine Sportkommission wird Celestini jedoch zum Tanz auf der Rasierklinge: Eine mutige und riskante Wahl! Denn Celestini hat seine klaren Vorstellungen von Fussball. Lange Bälle von hinten raus gehören nicht zum Plan, er fordert konsequent den gepflegten Spielaufbau – egal wie der Gegner heisst. Damit sorgte er beim FC Luzern für diverse Diskussionen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |