«Angst vor dieser Aufgabe habe ich nicht»
Sohn von Inter-Legende will beim FCL Jashari vergessen machen

Aleksandar Stankovic, Sohn von Inter-Legende Dejan Stankovic, startet beim FC Luzern seine Profi-Karriere. Der 18-jährige Mittelfeldspieler soll in die Fussstapfen von Ardon Jashari treten und zeigt bereits vielversprechende Leistungen.
Publiziert: 16.07.2024 um 14:18 Uhr
|
Aktualisiert: 16.07.2024 um 14:20 Uhr
1/7
Aleksandar Stankovic will beim FC Luzern durchstarten.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
RMS_Portrait_AUTOR_909.JPG
Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Ist im Fussball die Rede von Stankovic, denken alle automatisch an die serbische Inter-Legende Dejan Stankovic (45). Mit den Nerazzurri hat er alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Inzwischen ist er Trainer (Spartak Moskau) und zwei seiner drei Söhne gehen im Profigeschäft ihre ersten Schritte.

Der Jüngste, Aleksandar Stankovic (18), tut es ab dieser Saison in Luzern. Im 4-4-2 mit Raute von Mario Frick (49) ist er als Sechser vorgesehen. Damit tritt er die schwerstmögliche Nachfolge in Luzern an. Nämlich die des zu Brügge abgewanderten Ardon Jashari (21). Angst davor hat der Italo-Serbe nicht. «Ich mag Herausforderungen. Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen. Mein Alter interessiert mich nicht gross. Es geht darum, was ich auf dem Platz zeigen kann», stellt er im Gespräch mit Blick klar.

Neuer Mentalitätsspieler für Frick

Dass das Alter nur eine Zahl ist, ist auch die Überzeugung von Trainer Frick sowie Sportchef Remo Meyer (43). Zwar ist noch möglich, dass Ende des Sommers ein erfahrener zentraler Mittelfeldspieler kommt. Bis dahin ist Stankovic aber gesetzt. Und nimmt man seine ersten zwei Auftritte im FCL-Dress als Referenz, dann kann man sich in der Zentralschweiz freuen.

Gegen Promotion-League-Klub Cham versenkte Stankovic einen direkten Freistoss – etwas, was beim FCL in der letzten Saison keiner geschafft hat. Und auch im Test gegen Stuttgart überzeugte er mit seinem feinen rechten Fuss. «Ich versuche immer, dem Team zu helfen. Indem ich probiere, stets anspielbar zu sein, und mit meiner Mentalität meine Mitspieler anstecke.»

«Mein Traum ist Inter»

Stankovics erste Eindrücke von Luzern sind sehr positiv. «Es ist eine grosse Familie von den Spielern über den Staff, Trainer, Sportchef bis hin zum Präsidenten», schwärmt er. Am meisten hat er sich in diesen Tagen mit Ismajl Beka (24), Kevin Spadanuda (27) und Vaso Vasic (34) angefreundet. «Aber auch alle anderen haben mich mit offenen Armen empfangen.»

Bis letzte Saison war Stankovic Captain der Primavera (U19) von Inter. Bei den Profis sass er ab und zu auf der Bank. Debütiert hat er aber nie. Deshalb nun der Schritt in die Super League. Für eine Saison leiht ihn der FCL aus. Anschliessend kann er ihn für 1,5 Millionen Franken fest verpflichten. Wobei sich die Mailänder eine Rückkaufoption gesichert haben und er als Interista offen sagt: «Es ist mein Traum, irgendwann zu Inter zurückzukehren und im San Siro aufzulaufen.»

Inter-Star schwärmte von der Schweiz

Dass die Super League ein gutes Sprungbrett sein kann, weiss Stankovic aus Gesprächen mit Mattia Zanotti (21), dem neuen Lugano-Verteidiger, sowie mit FCSG-Stürmer Jovan Milosevic (18), den er aus der serbischen U-Nati kennt. «Fast am meisten habe ich mich mit Federico Dimarco unterhalten», fügt er hinzu. Den Inter-Star und ehemaligen Sion-Spieler bezeichnet er als seinen grossen Bruder.

«Alle drei haben mir erzählt, dass hier guter Fussball gespielt wird, auf dem Platz eine hohe Intensität herrscht und harte Zweikämpfe geführt werden», sagt Stankovic. Deshalb könne er es kaum erwarten, wenn es endlich losgeht. Am Sonntag ist es mit dem Spiel gegen Servette so weit.

Enges Verhältnis zum Vater

Stankovics berühmter Vater wird dann kaum anwesend sein. Doch in irgendeiner Form wird er ihn trotzdem hören. «Er ist Vater und Freund in einem. Er ist alles für mich und gibt mir viel Feedback, was meiner Karriere enorm hilft.». Vielmehr mag er nicht über seinen Vater sprechen. Nur als er auf seine Schussqualitäten angesprochen wird, lächelt er und meint, dass diese zweifellos aus der Familien-DNA stamme.

Wie die ganze Familie ist auch der jüngste Stankovic ein gläubiger Mensch. Als Zeichen dafür trägt er links ein Armband, das er auch an den Spielen trägt. «Deshalb war mein Handgelenk meist bandagiert. Aber auch aus Aberglauben. Als ich es wegen einer Verletzung bandagieren musste, gelang mir gegen Lazio prompt ein Doppelpack. Da habe ich beschlossen, mein Handgelenk immer einzuwickeln.» Ob er das auch in Luzern vorhat? «Ich glaube schon», sagt er und lächelt.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?