Noch ein letztes Spiel. Am Sonntag gegen Servette beendet Meister FCZ eine erste Saisonhälfte, die nicht nur wegen des Absturzes ans Tabellenende beispiellos war. Es war auch eine enorm intensive Phase: Europacup-Teilnehmer Zürich hat wegen des der Winter-WM geschuldeten besonders dichten Spielplans in 17 Wochen 30 Pflichtspiele absolviert.
Das sind inklusive des Servette-Spiels 2760 Minuten Fussball. Spielt er auch am Sonntag durch, wird FCZ-Aussenspieler Nikola Boranijasevic (30) dann 2499 Minuten auf dem Tacho haben. Der Serbe ist Zürichs Marathonmann. Kein Feldspieler hat mehr gespielt. Boranijasevic war in der Super League, Europa League, Cup und den Qualis für die Champions und Europa League in 27 der bisher 29 Spielen aktiv.
«Diese Zahlen sind auch für mich nicht selbstverständlich», sagt Boranijasevic, «natürlich waren in dieser Phase die Resultate zu selten wie erhofft. Aufgrund der zahlreichen englischen Wochen blieb zudem wenig Zeit für die Verarbeitung der Partien.»
Pensum so hoch wie die ganze letzte Saison
Verrückt: Der Serbe hatte nun in vier Monaten praktisch gleich viel gespielt wie in der ganzen letzten Saison als Stammspieler in zehn Monaten (2597 Minuten)! Er lacht und sagt: «Ja, ich bin schon etwas erschöpft. Aber wenn am Sonntag angepfiffen wird, ist alles vergessen.»
Wie managt er seine Erholung? Eisbad, Massage, viel Schlaf und entsprechendes Essen. Mit einer Ausnahme: «Direkt nach dem Spiel esse ich alles, was ich in die Finger bekomme. Dann dürfen es auch mal Süssigkeiten sein.»
Noch mehr Erholungsbedarf gäbe es für ihn als Nationalspieler, aber der FCZ-Star ist beim Schweizer Gruppengegner Serbien kein Thema für die WM. Diese heisse WM-Partie wird Boranijasevic in der Schweiz verfolgen. Erstmals überhaupt fährt er in den Ferien nicht in die Heimat – seine Frau wird im Dezember ein Baby zur Welt bringen. Einen dreijährigen Sohn hat das Paar bereits.
Babyglück in der Winterpause
Der Marathon-Spielplan mit vielen Europareisen spielte auch im Privatleben eine Rolle. Boranijasevic: «Ich war oft weg. Es war für meine schwangere Frau nicht immer einfach, mit unserem Sohn allein daheim zu sein.»
Nun kommt noch ein letztes Spiel. «Es kommt auf uns an, wie wir das Jahr abschliessen. Wir müssen clever sein und endlich unsere Tore schiessen», sagt der Serbe und gibt zu, dass mit dem Ferienstart die erste Saisonhälfte nicht einfach abgehakt ist: «Es ist nicht normal, dass der Meister Letzter ist. Es braucht eine gründliche Analyse.»
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |