Das waren noch Zeiten, als der TSV 1860 München in der Bundesliga für Furore sorgte. Der bärbeissige Werner Lorant (74) an der Seitenlinie, der undurchsichtige Karl-Heinz Wildmoser (1939–2010) in der Chefetage, die Weltstars Thomas Hässler (56) und Davor Suker (55) auf dem Platz. Mehr als 20 Jahre ist das her. 2017 wurde der Klub wegen finanzieller Probleme zwangsrelegiert und stürzte in die viertklassige Regionalliga Bayern. Seit fünf Jahren spielen die Löwen wieder in der dritten Liga.
Sie verpassen Jahr für Jahr den Aufstieg. Auch in dieser Saison wirds nichts mehr mit der zweiten Bundesliga. Rang 9. Die Mannschaft von Maurizio Jacobacci (60) dümpelt im Mittelfeld der Tabelle rum. Seit Ende Februar steht der Berner im Stadion an der Grünwalderstrasse an der Seitenlinie, in neun Spielen holte er bloss 14 Punkte. Zu wenig für die Ansprüche eines Vereins, der sich selbst «Münchens grosse Liebe» nennt.
Löwen im Kriechgang
Sportlich befinden sich die Löwen im Kriechgang. Und auch neben dem Rasen sorgt der Klub für negative Schlagzeilen. Von einem «Sauf-Haufen» schreibt die «Bild»: Drei Profis von 1860 München sollen vor und zwischen den Trainingseinheiten Schnaps in der Kabine getrunken haben. Der Sportchef des deutschen Drittligisten, Günther Gorenzel (51), habe Wind von der Sache bekommen und die drei umgehend abgemahnt. Zu einer Suspendierung sei es nicht gekommen, weil dies aufgrund der Beweislage nicht möglich gewesen sei.
Ob der Schnaps-Skandal Einfluss auf die Leistung haben wird? Erste Antworten gibts am Sonntag. Dann spielt 1860 München auswärts gegen Saarbrücken.