So sieht er Rückkehr in die Schweiz
Favre spricht zum ersten Mal nach BVB-Entlassung

Lucien Favre ist nach seinem Aus bei Borussia Dortmund von der Bildfläche verschwunden. Nun gibt er wieder öffentlich Auskunft und erzählt von seiner BVB-Entlassung, weshalb er nicht Schweizer Nati-Trainer wurde und welchen Top-Klubs er einen Korb verteilte.
Publiziert: 23.01.2022 um 15:58 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2022 um 15:59 Uhr
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Lucien Favre stellt nach einiger Zeit wieder einmal der Öffentlichkeit.
Foto: keystone-sda.ch

Kommunikationsproblem. Ein Wort, mit dem Lucien Favre (64) während seiner ganzen Trainer-Laufbahn immer wieder aufs neue konfrontiert wurde. Egal ob beim FC Zürich, in Berlin bei der Hertha, Gladbach, Nizza oder zuletzt bei Borussia Dortmund. 406 Tage sind ins Land gezogen nach der Entlassung von Favre beim BVB – eine 1:5-Klatsche gegen Stuttgart kostete ihn damals den Job. Die Kommunikation wurde bemängelt. Seither herrschte Funkstille von Seiten des zweifach Schweizermeisters. «Wenn ich nicht im Amt bin, sehe ich keinen Grund, unbedingt in der Öffentlichkeit zu sprechen», erzählt er nun der «SonntagsZeitung».

307 Bundesliga-Partien verfolgte er von der Seitenlinie aus. Einen derart routinierten Mann bringt so schnell nichts aus der Ruhe, auch nicht ein blauer Brief des BVB. «Ich bin daran gewöhnt, ich kenne das Geschäft.» Gegenüber der Nachrichten Agentur «SDA-Keystone» zeigt er sich trotzdem ein wenig wehmütig: «Klar habe ich bedauert, den Job zu verlieren. Ich glaubte immer an eine Wende zum Guten.»

Die Kriterien für einen neuen Trainer-Job

Seit über einem Jahr ist er nicht mehr im Fussball-Business tätig. Eine lange Zeit für einen Mann, der derart für diese Sportart brennt. «Ich vermisse den Fussballplatz», gibt der Waadtländer zu. Ein Comeback auf der Trainerbank scheint deshalb nahe. «Das ist möglich. Aber nicht irgendwo. Es gab schon viele Kontakte in den letzten zwölf Monaten. Bisher habe ich alles abgelehnt. Aber wenn ein Verein kommt, der alle Kriterien erfüllt, dann ist es möglich, ja, auch bald.»

Wie sehen diese Kriterien aus? «Ich muss mein Betreuerteam mitnehmen können. Ausserdem ist es für mich wichtig, aktiv am Aufbau der Mannschaft mitzuwirken und meine Spielphilosophie umsetzen zu können.»

Deshalb wurde Favre nicht Nati-Trainer

Der Job als Nationalmannschaftstrainer reizt ihn zurzeit nicht. «Monatelang sieht man die Mannschaft nicht mehr. Damit hätte ich Mühe.» Auch deshalb hat er im Sommer seinen Rückzug von der Kandidatenliste als Schweizer Nati-Coach bekanntgegeben. «Das Timing stimmte nicht. Und eben: Ich funktioniere als Trainer anders. Ich brauche den täglichen Kontakt auf dem Platz.»

Dem Premier-League-Verein Crystal Palace und Ligue-1-Vertreter Marseille hat Favre eine Absage erteilt. Wird plötzlich eine Rückkehr in die Super League zum Thema? «Trainer in der Super League? Nein.» (nab)

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