Im Frühjahr 2020 ist die Überraschung gross, als Rekordmeister GC verkündet, dass ein chinesischer Investor den Klub übernimmt. Doch wie genau ist es zu diesem Deal gekommen?
Eine wichtige Rolle spielt GC-CEO Jimmy Berisha. Am Ursprung der ganzen Sache liegt ein Telefongespräch, das verrät er im Blick Kick. «Vor vielen Jahren habe ich einen Anruf aus London bekommen. Ein Freund von mir sass gerade mit José Mourinho zusammen, weil sie damals beide bei Chelsea arbeiteten.»
Doch wieso hat dieser Freund genau in dem Moment zum Telefon gegriffen? Ganz einfach: «Mourinho hat einen Neffen, der damals bei Benfica Lissabon spielte. Und der äusserte den Wunsch, gerne für ein Probetraining in die Schweiz zu kommen», so Berisha. Er habe keine Sekunde gezögert und sofort gemeint, klar, bring ihn her, wir organisieren ein Probetraining bei GC.
In diesem Training habe Mourinhos Neffe überzeugt, doch bleiben wollte er trotzdem nicht. «Er hatte Heimweh und merkte, dass er noch nicht bereit fürs Ausland ist», erklärt Berisha. «Zu Hause hat er offenbar aber gut über GC gesprochen, sodass sich Leute von Gestifute bei mir gemeldet haben», so der CEO weiter. Gestifute ist das Unternehmen von Spielerberater Jorge Mendes. «So hat die ganze Kooperation angefangen. Aus diesem kleinen Ereignis heraus.»
«GC war sicher nicht billig»
Und aus der Kooperation mit Mendes entstand dann viel später die Idee mit den Chinesen. Bei einem Treffen mit dem Star-Spielerberater und seiner Crew habe man verschiedene Szenarien diskutiert. Unter anderem Investments in einen neuen Fussballklub. «Ich habe den Vorschlag GC gebracht», verrät Berisha. Das war in der Saison 2018/19, als sich die Hoppers im Abwärtstrend befanden. Aus dem Meeting heraus ist der ganze Deal entstanden. «Danach hab ich den Kontakt mit Heinz Spross und Erich Vogel gesucht. Und dort habe ich die nötigen Informationen bekommen. Weil mich Spross danach mit dem damaligen Präsidenten Andras Gurovits zusammengebracht hat, ist das Ganze ins Rollen gekommen.»
Wie viele Millionen bei dem Deal geflossen sind, will Berisha allerdings nicht verraten. «Sehr viele», ist das einzige, was ihm zu entlocken ist. «GC war sicher nicht billig.» (bir)