Die Szene, welche die Gemüter in der Ostschweiz beim Spiel gegen Lugano erhitzt: In einem Zweikampf im Espen-Strafraum zwischen St. Gallens Einwechselspieler Tim Staubli und Luganos Roman Macek geht der Tscheche zu Boden. Und fordert gestenreich einen Strafstoss. Ref Fedayi San lässt aber weiterlaufen. Zunächst. Doch kurz darauf greift der VAR in der Zentrale in Volketswil ZH ein. VAR Alain Bieri beordert San zum Bildschirm.
San sieht, dass es mit den Füssen einen leichten Kontakt gab. Und entscheidet auf Penalty. Maric trifft vom Punkt zum 1:0. Dabei bleibts. Der FCSG geht leer aus.
St. Gallens Trainer Peter Zeidler kurz nach Spielschluss ziemlich angesäuert: «Der VAR hat nur bei krassen Fehlentscheiden einzugreifen.» Stimmt.
Zwei Tage später bekommen die St. Galler Recht.
Wermelinger klärt auf
Schiri-Boss Dani Wermelinger sagt in einem Interview mit dem St. Galler Fussballmagazin «SENF»: «Der Schiedsrichter hat die Berührung nicht gesehen und hat das dem VAR auch so mitgeteilt. Dies führte zur Intervention des VAR, eine Berührung im Fussbereich war für den Fall des Spielers von Lugano verantwortlich. Der Schiedsrichter kann bekanntlich nach Konsultation der TV-Bilder entscheiden, ob er einen Entscheid umstossen will oder nicht. Es war also nicht so, dass es der VAR war, der auf Penalty entschieden hat.»
Lief demnach alles korrekt? «Nein», sagt Wermelinger. Der Schiri-Boss: «Im Debriefing nach dem Spiel, unter anderem mit VAR Alain Bieri, der seinen Fehler bedauerte, kamen wir zum Schluss, dass hier trotz der Tatsache, dass der Schiedsrichter die Berührung nicht gesehen hat, eine Intervention nicht angebracht war. Es ist zwar technisch ein Vergehen. Der Entscheid, das Spiel laufen zu lassen, war aber nicht in dem Sinne klar und offensichtlich falsch.»
St. Gallen bringen diese Entschuldigungen keine Punkte. Das Resultat bleibt bestehen.