Der internationale Transfermarkt hat sich längst zu einem Milliardenspiel entwickelt. Die Saudis haben das Ganze mit wahnsinnigen Beträgen noch einmal in eine neue Sphäre geführt. Die Interessen im Fussballbusiness haben längst überdimensionale Formen angenommen.
Ganze Geschäftsfelder haben sich neu geformt. Wie die Fussballer und Trainer verdient man auch da inzwischen sehr gutes Geld. Blick stellt die wichtigsten Player vor, die ihre Stärken nicht am Ball, sondern hinter dem Pult haben.
Die Welt der Transferexperten
Die Direktbeteiligten bei einem Transfer versuchen stets, alles geheim zu halten. News dringen aber trotzdem irgendwie nach draussen. Für das gibts die – teils selbst ernannten – Transferexperten, die darüber berichten.
Fabrizio Romano: Der Neapolitaner ist der Mister Transfermarkt. Für Fussballfans gibt es keine verlässlichere Quelle. Allein auf Instagram folgen ihm 21 Millionen Menschen. Das Smartphone ist sein Werkzeug. Gut und gerne verbringt er täglich rund 17 Stunden vor dem Bildschirm. Sein Werdegang ist beeindruckend. Längst ist er aber nicht mehr nur Journalist, sondern auch Werbeträger. Dafür wird er kritisch beäugt.
Die anderen Romanos: Besonders in Italien tummeln sich viele Gurus. Dort hat der Calciomercato schon seit jeher einen besonderen Stellenwert. Täglich werden Zeitungen und TV-Sendungen fast nur mit Transfergerüchten gefüllt. Wichtige Namen sind dabei Gianluca Di Marzio, Alfredo Pedullà und Nicolò Schira. Nach ihrem Vorbild haben sich auch in anderen Ländern Transferexperten etabliert. In Deutschland etwa Florian Plettenberg. In England dagegen weiss David Ornstein vieles, wenn nicht alles rund um Transfers.
Die Welt der Spielerberater
Ohne Spielerberater geht in Sachen Transfers eigentlich nichts mehr. Und für ihre Arbeit werden sie mit Provisionen und Handgeldern fürstlich entlohnt.
Rafaela Pimenta: Die Brasilianerin hat das Unternehmen One des verstorbenen Mino Raiola (1967–2022) geerbt. Bis zu seinem Tod ergänzten sich die beiden perfekt. Heute betreut sie im Alleingang Stars wie Erling Haaland (23), Matthijs de Ligt (23) und Paul Pogba (30). Mit Klubs aus Saudi-Arabien hatte sie bisher wenig zu tun. Das dürfte sich in den kommenden Tagen ändern. Der Italiener Marco Verratti (30) steht vor einem Transfer zu Al-Hilal.
Jorge Mendes: Der Portugiese ist Chef der Berateragentur Gestifute. Der prominenteste Name auf seiner Kundenliste war lange Cristiano Ronaldo (38). Seit seinem Wechsel nach Saudi-Arabien im Winter haben sich die beiden allerdings getrennt. Inzwischen hat Mendes mit Jota (24) und Ruben Neves (26) zwei weitere Portugiesen zu den Saudis gelotst.
Fali Ramadani: Mindestens so mächtig wie Pimenta und Mendes ist Fali Ramadani. Wie Mendes hat er ebenfalls zwei seiner Kunden nach Saudi-Arabien transferiert: Kalidou Koulibaly (32) und Edouard Mendy (31).
Weitere Berater: Für einmal sind es aber nicht die grossen Namen, die die bisher teuersten Deals des Sommers über die Bühne gebracht haben. Jude Bellingham (20, Real Madrid) und Declan Rice (24, Arsenal) haben für 103 Millionen Franken bzw. 116,6 Millionen Franken den Klub gewechselt. Beide werden durch Familienangehörige vertreten.