Die Frauen-WM in Down Under sorgt trotz der Zeitverschiebung für Interesse beim TV-Publikum. Am vergangenen Freitag schauten in der Deutschschweiz durchschnittlich 99'000 Zuschauer auf SRF2 den 2:0-Sieg der Nati gegen die Philippinen. Dies entspricht einem Marktanteil von 66 Prozent. Anpfiff der Partie war um 7 Uhr morgens Schweizer Zeit.
Zum Vergleich: Das Startspiel der Nati vor einem Jahr an der EM in England gegen Portugal verfolgten im Durchschnitt 220'000 Zuschauer, was einem Marktanteil von 36,5 Prozent entsprach. Allerdings fand dieses Spiel am frühen Abend statt. Den Rekord stellte die Frauen-Nati 2017 an der EM in Holland auf, als mehr als 400'000 TV-Zuschauer die letzte Vorrundenpartie gegen Frankreich verfolgen.
Auch die TV-Quoten des zweiten Spiels gegen Norwegen (0:0) vom Dienstag lassen sich sehen: 171'000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Spiel. Weitere Zahlen und Informationen über das Zuschauerinteresse an der WM will SRF erst nach Abschluss des Turniers kommunizieren.
Deutschland: Mehr Zuschauer als kürzlich bei den Männern
In Deutschland ist das Interesse an den DFB-Frauen trotz Zeitverschiebung sehr hoch. Am Montagvormittag schalteten durchschnittlich 5,61 Millionen Zuschauer den TV ein beim 6:0-Erfolg des Teams von Martina Voss-Tecklenburg gegen Marokko. Das Länderspiel der Männer im Juni gegen die Ukraine, das am frühen Abend ausgetragen wurde, stiess auf weniger Interesse (4,57 Millionen).
Brisant: Erst gut einen Monat vor Beginn der WM hatten sich die TV-Anstalten mit der Fifa auf einen Vertrag geeinigt. Streitpunkt war das Geld, wollen doch die öffentlich-rechtlichen Sender in Europa für die TV-Rechte nur einen Bruchteil von dem zahlen, was sie für die Männer-WM hinblättern. Dies ist der Fifa ein Dorn im Auge – zurecht. Während ARD und ZDF für die Männer-WM in Katar über 200 Millionen für die Rechte bezahlten, ist es laut Insidern bei den Frauen nur ein hoher einstelliger Millionenbetrag.
Hohe Quoten in Übersee
Auch aus den anderen Ländern werden nach der ersten Turnierwoche in Down Under gute Quoten gemeldet. Den Auftaktsieg England gegen Haiti sahen durchschnittlich 4,2 Millionen und damit mehr als die Auftaktpartie vor einem Jahr an der Heim-EM. Beim Finalsieg der Lionesses ein paar Wochen später im Wembley gegen Deutschland schauten dann über 17 Millionen zu.
Den Startsieg von Titelverteidiger USA gegen Vietnam (3:0) sahen auf Fox Sports mehr als fünf Millionen. Auch die beiden Gastgeber Australien und Neuseeland verzeichnen ein hohes Zuschauerinteresse. In Neuseeland jubelten mehr als eine Million Fans vor den Bildschirmen über den Startsieg gegen Norwegen, den erstem WM-Sieg der Geschichte überhaupt. In Australien sahen knapp zwei Millionen am TV den Erfolg zum Auftakt gegen Irland.