Wenn Sevilla-Trainer Garcia Pimienta (50) über seine neue Nummer 5 spricht, gerät er direkt ins Schwärmen: Nati-Flügel Rubén Vargas sei die «perfekte Januar-Verpflichtung», er spiele auf einem «hervorragenden Niveau» und erst in dieser Woche sagt er über den 26-Jährigen: «Er ist ein Segen.» Am Freitag wurde Vargas von seinem neuen Klub bereits zum Spieler des Monats Februar ausgezeichnet. Vargas sorgt in der Hauptstadt Andalusiens für Furore – und empfängt Blick zum ersten grossen Interview in seinem neuen Zuhause.
Rubén Vargas, gefällt Ihnen Ihre neue Heimat?
Sevilla ist wirklich sehr schön und hat auch kulturell viel zu bieten. Nicht umsonst reisen viele Touristen hierher. Besonders gefällt mir das Klima – es macht einfach mehr Spass, in den Tag zu starten, wenn man morgens aufwacht und die Sonne scheint.
Nach Sevilla gewechselt, Kaltstart im ersten Spiel und seither nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. Wie zufrieden sind Sie mit Ihren ersten Wochen?
Es ging wirklich alles sehr schnell. Ich bin mit der Erwartung nach Sevilla gewechselt, um zu spielen. Aber dass ich gleich nach einem Training beim Klub zu meinem ersten Einsatz kam, hat mich positiv überrascht.
Was hat Ihnen beim Ankommen geholfen?
Dass ich die spanische Sprache beherrsche, ist ein grosser Vorteil. Ausserdem habe ich ein tolles Haus gefunden, in dem ich nun wohne, und mein Bruder Manuel ist ebenfalls fix bei mir eingezogen.
Ihr Bruder ist extra für Sie nach Sevilla umgezogen?
Ja, das schätze ich sehr und geniesse die Zeit mit ihm enorm. Er arbeitet in der Treuhandfirma unserer Mutter und hat eine eigene Kleidermarke Boaz Clothing – beides kann er auch von Sevilla aus weiterführen.
Wie wichtig ist die Familie für Sie?
Extrem. Sie sind die Menschen, die immer ehrlich mit mir sind. Das ist wichtig, wenn man sich in dieser Fussball-Bubble bewegt. Sie haben auch Einfluss auf meine Entscheidungen.
Auch der Glaube an Gott hilft Ihnen in Ihrer Karriere.
Nicht nur im Fussball, sondern im ganzen Leben. Durch meinen Glauben bleibe ich dankbar für alles, was ich erleben darf – meine Karriere als Fussballer eingeschlossen. Er hilft mir, auf dem Boden zu bleiben, und macht mich zu einem positiv denkenden Menschen. Ich glaube fest daran, dass Gott einen Plan für mich hat.
Dieser Plan führte nach Sevilla, wo die viertgrösste Kirche der Welt steht.
Ich glaube nicht, dass es Zufall ist, dass ich hier gelandet bin. Es ist Gottes Weg, der für mich bestimmt war.
Haben Sie in Sevilla auch religiöse Mitspieler gefunden?
Ja, es gibt zwei, drei Spieler, die den christlichen Glauben ähnlich leben wie ich. In Fussballklubs ist es nicht selten, dass sich gläubige Spieler zusammenschliessen und beispielsweise vor den Spielen gemeinsam beten.
Mit Ihrem Teamkollegen Djibril Sow sowie Ricardo Rodríguez von Betis Sevilla spielen zwei weitere Schweizer in dieser Stadt. Gab es schon Schweizer Treffen?
Ich hatte schon vor dem Wechsel regelmässigen Kontakt mit Djibril, um mehr über den FC Sevilla und das Leben hier zu erfahren. Als ich dann hier war, wohnte ich die ersten Wochen im Hotel, ganz in der Nähe von Ricis Haus. Da haben wir uns oft getroffen – auch wenn er leider beim Stadtrivalen spielt (lacht).
Ende Monat wartet Rodriguez im Stadtderby auf Sie.
Mir wurde schon sehr klargemacht, dass das die beiden grössten Spiele der Saison sind. Jedes Derby fühlt sich hier wie ein Finale an. Die Fans sind extrem leidenschaftlich – da wird man auch mal schneller ausgepfiffen.
Sie haben bereits gegen grosse Klubs gespielt. War es dennoch speziell, erstmals gegen das grosse Barcelona aufzulaufen und gleich Ihr erstes Tor zu erzielen?
Die Atmosphäre war grossartig, und mein erstes Tor war natürlich ein schönes Erlebnis. Der Unterschied zu meinen bisherigen Erfahrungen in der Bundesliga ist, dass man mit dem FC Sevilla auch die Ambition hat, solche grossen Klubs zu besiegen. Leider haben wir das in diesem Spiel nicht geschafft.
Welche Unterschiede gibt es sonst zwischen dem Fussball in der Bundesliga und dem in Spanien?
In Deutschland wird physischer und härter gespielt, und es wird mehr Wert auf Taktik gelegt. In Spanien trainieren wir fast ausschliesslich mit dem Ball, spielerische und individuelle Qualitäten werden stärker gefördert und eingefordert.
In Augsburg hatten Sie einen schwierigen Herbst: schleppende Vertragsverhandlungen, öffentlicher Druck auf eine Verlängerung, eine Verletzung – und schliesslich keine Startelfeinsätze mehr. Wie haben Sie diese Monate erlebt?
Natürlich war das nicht immer einfach, aber das ist abgehakt. Der Klub hat mir viele schöne Momente beschert, mir die Möglichkeit gegeben, in der Bundesliga zu spielen und mich weiterzuentwickeln. Ich habe dem FC Augsburg viel zu verdanken.
Schon vor der EM war Ihre Ansage aber klar: Der nächste Schritt soll folgen.
Ja, das war kein Geheimnis. Nach der Europameisterschaft und mit nur noch einem Jahr Vertrag hat eigentlich jeder erwartet, dass es zu einem Wechsel kommt. Aber im Fussball läuft nicht immer alles so, wie man es sich vorstellt.
Warum hat es nicht geklappt?
Die Optionen, die ich hatte, fühlten sich nicht richtig an. Ich blieb geduldig und wusste, dass sich im Winter die nächste Chance ergeben würde.
Und diese haben Sie genutzt. Was war ausschlaggebend für Sevilla?
Es war immer mein grosser Traum, in Spanien zu spielen. Sevilla hat sich intensiv um mich bemüht und ich habe nicht gezögert.
Mit 26 Jahren befinden Sie sich im besten Fussballalter. Es heisst, Sie hätten eine feste Ausstiegsklausel über 40 Millionen Euro. Wohin soll Ihr Karriereweg noch führen?
Ich bin nicht hier, um jetzt zu chillen und das Wetter zu geniessen. Ich will mein Maximum aus mir herausholen und mit diesem Klub etwas erreichen. Was die Zukunft bringt, wird man sehen.
Was würde der jugendliche Ruben sagen, der in der Jugend beim FC Luzern nicht immer eine einfache Zeit hatte und jetzt in der La Liga spielt?
Damals wurde ich in gewissen Phasen nicht berücksichtigt, weil ich als zu klein oder schmächtig galt. Mein Traum war es, einmal in der ersten Mannschaft von Luzern zu spielen. Das habe ich geschafft. Dann kamen Augsburg, die Bundesliga, die Nati, Europa- und Weltmeisterschaften – und jetzt Sevilla in Spanien. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mir das je erträumt hätte.
Und 50 Länderspiele für die Schweiz haben Sie ebenfalls bereits auf dem Konto.
Es ging alles brutal schnell. Für mich fühlt es sich an, als wäre mein Debüt erst gestern gewesen (lacht). Es ist eine grosse Ehre und ich arbeite hart daran, dass noch viele weitere Länderspiele dazukommen.
Wie ist Ihre Rolle in der Nati? Bedeutet die Erfahrung von 50 Länderspielen, dass Sie mehr Verantwortung übernehmen müssen?
Ich bin nicht der Typ, der grosse Reden in der Kabine hält. Ich gehe auf dem Platz mit Leistung voran – in dieser Rolle fühle ich mich wohl.
Sie wirken auch in der Öffentlichkeit und in den Interviews stets zurückhaltend. Wie ist Rubén Vargas privat?
Das stimmt. Meine engen Freunde und meine Familie wissen allerdings, dass ich ein sehr ehrgeiziger Mensch bin, und gleichzeitig kann man mit mir auch Spass haben.
Spass machte auch die EM. Die Nations League im Herbst war aber eher unglücklich und frustrierend. Woran lag das?
Wir haben das ja nicht absichtlich gemacht. Auch wenn die Anspannung und die Wichtigkeit bei einem Turnier sicher anders ist, haben wir uns im Team geärgert über dieses Ergebnistief. Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen.
Es gab nun zwei enttäuschende Herbstleistungen in Folge. Im kommenden Herbst entscheidet sich die WM-Qualifikation – man bekommt irgendwie ein ungutes Gefühl.
Das hatte nichts miteinander zu tun und daran denken wir Spieler auch nicht. Wir haben natürlich die Erwartung, uns für die WM zu qualifizieren und werden alles dafür tun. Wir haben das jetzt schon mehrmals bewiesen, obwohl es nicht selbstverständlich ist als kleine Schweiz.
Die sogenannte goldene Generation der Nati um Shaqiri, Sommer, Xhaka und Rodriguez neigt sich ebenfalls dem Ende zu. Wie sehen Sie die Zukunft der Nati? Sie sind selbst Teil von ihr.
So ist der Lauf des Lebens, wir werden alle älter. Dennoch ist das eine Generation, die dieses Land und auch Spieler wie mich natürlich geprägt haben. Es ist ein schönes Gefühl, mit diesen Spielern auf dem Platz zu stehen und von ihnen zu lernen. Es kommen aber junge Spieler nach, die in diese grossen Fussstapfen treten können, es ergeben sich neue Chancen.
Ihr guter Freund Noah Okafor wäre einer davon. Während der EM wurde er gar nicht eingesetzt, im September nicht einmal aufgeboten und öffentlich von Murat Yakin kritisiert. Zuletzt scheiterte sein Wechsel nach Leipzig. Leiden Sie da mit?
Wir haben einen engen Draht. Es war in der Tat keine einfache Phase für ihn, als Kollege habe ich ihm da stets Mut zugesprochen. Er hat enorme Qualitäten, das wissen alle. Ich bin überzeugt, dass er die auch wieder auf dem Platz zeigen wird für Klub und Land.
Zum Schluss: Wir haben im Blick die Döner-Bestellung der Nati-Stars veröffentlicht – bei Ihnen gab es nur Fleisch und Ketchup, was zu vielen Reaktionen geführt hat.
(lacht) Ja, das wurde gross gemacht. Ist aber schon ein paar Jahre her. Ich habe früher sehr selten Döner gegessen und war unsicher mit der Sauce. Also habe ich Ketchup gewählt, weil ich es mag. Alle haben mir gesagt, dass man das nicht machen kann – aber ich bin sicher, insgeheim machen das mehr Leute, als Sie denken!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Luxemburg | 0 | 0 | 0 | |
1 | Nordirland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Slowakei | 0 | 0 | 0 | |
1 | Sieger GER/ITA | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Kosovo | 0 | 0 | 0 | |
1 | Slowenien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schweden | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schweiz | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Belarus | 0 | 0 | 0 | |
1 | Griechenland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Verlierer POR/DEN | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schottland | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Aserbaidschan | 0 | 0 | 0 | |
1 | Island | 0 | 0 | 0 | |
1 | Ukraine | 0 | 0 | 0 | |
1 | Sieger FRA/CRO | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bulgarien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Georgien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Türkei | 0 | 0 | 0 | |
1 | Sieger ESP/NED | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Armenien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Ungarn | 0 | 0 | 0 | |
1 | Irland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Sieger POR/DEN | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Finnland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Litauen | 0 | 0 | 0 | |
1 | Verlierer ESP/NED | 0 | 0 | 0 | |
1 | Malta | 0 | 0 | 0 | |
1 | Polen | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Österreich | 0 | 0 | 0 | |
1 | Bosnien und Herzegowina | 0 | 0 | 0 | |
1 | Zypern | 0 | 0 | 0 | |
1 | Rumänien | 0 | 0 | 0 | |
1 | San Marino | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Estland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Israel | 0 | 0 | 0 | |
1 | Verlierer GER/ITA | 0 | 0 | 0 | |
1 | Moldawien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Norwegen | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Belgien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Kasachstan | 0 | 0 | 0 | |
1 | Liechtenstein | 0 | 0 | 0 | |
1 | Nordmazedonien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Wales | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Albanien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Andorra | 0 | 0 | 0 | |
1 | England | 0 | 0 | 0 | |
1 | Lettland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Serbien | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Tschechien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Färöer | 0 | 0 | 0 | |
1 | Gibraltar | 0 | 0 | 0 | |
1 | Verlierer FRA/CRO | 0 | 0 | 0 | |
1 | Montenegro | 0 | 0 | 0 |