Wie viel EM-Kohle gibts zu holen für die Stars?
Das Geheimnis um die Nati-Prämien

Wie bereits bei den letzten vier grossen Turnieren will der Fussballverband die Nati-Erfolgsprämien nicht offenlegen. Frühere Veröffentlichungen, die Zahlen anderer Nationen und das Preisgeld der Uefa geben Anhaltspunkte.
Publiziert: 06.06.2024 um 12:05 Uhr
|
Aktualisiert: 06.06.2024 um 12:23 Uhr
1/6
Der SFV will die Prämien seit 2014 nicht mehr offenlegen.
Foto: TOTO MARTI

Die Vorfreude steigt, bald ist es so weit. Am Samstag, dem 15. Juni startet die Schweiz gegen Ungarn in das Abenteuer EM 2024. Es steht viel auf dem Spiel für die Nati-Stars – Ruhm und Ehre, aber auch eine Stange Geld. 

Doch wie viel genau? Das will der Schweizerische Fussballverband (SFV) nicht verraten, macht ein Geheimnis um die Nati-Prämien.

Transparenz war einmal

Also kann man über die Erfolgsprämien nur spekulieren. Es gibt aber ein paar Anhaltspunkte. Denn der Verband gab sich in der Vergangenheit nicht immer so geheimniskrämerisch – für die Weltmeisterschaften 2010 und 2014 in Südafrika und Brasilien wurden die Prämienzahlungen noch publik gemacht.

Vor 14 Jahren bezahlte der Verband 10'000 Franken pro Punktgewinn in der Gruppenphase. Für eine Achtelfinalquali hätte es 50'000 Franken gegeben. Dazu kam es aber nicht, da die Schweizer trotz des Siegs gegen den späteren Weltmeister Spanien in der Gruppenphase scheiterten. Für die vier Punkte gegen Spanien und Honduras bekam jeder Spieler aber immerhin 40'000 Franken. 

Vier Jahre danach in Brasilien wären es für ein Gruppen-Out nur noch 10'000 Franken gewesen. Rückblicken war das aber irrelevant. Die Nati-Cracks schafften es in den Achtelfinal und bekamen nach dem Out gegen Argentinien je 75'000 Franken – hätte man die Südamerikaner geschlagen, wären es sogar 100'000 gewesen. Im Falle eines Titelgewinns hätten sie 500'000 Franken ausbezahlt bekommen – 200'000 mehr als die deutschen Weltmeister erhalten haben. 

Tami und Xhaka verhandeln

Mehr als ein kurzes Statement bekommt man aus den Verantwortlichen vor der Euro nicht heraus. «Detaillierte Zahlen über Prämien publizieren wir wie immer keine. Die Prämien für dieses Turnier sind gemäss SFV-Praxis der letzten zwei Jahre stark leistungsbezogen. Punkteprämien gibt es keine mehr, Prämien für das Team gibt es ab dem Erreichen der Achtelfinals», erklärt der Verband auf Blick-Anfrage. 

Ausgehandelt wurden die Erfolgsprämien aber bereits vom Spielerrat mit Captain Granit Xhaka (31) und seinen fünf Teamkollegen Xherdan Shaqiri (32), Yann Sommer (35), Manuel Akanji (28), Remo Freuler (32) und Denis Zakaria (27), sowie der SFV-Prämienkommission, der Nati-Direktor Pierluigi Tami (62) vorsitzt. 

Aus dem Geschäftsbericht des SFV lässt sich entnehmen, dass die Teilnahmen an der EM 2021 und der WM in Katar ein Jahr später jeweils gut 15 Millionen gekostet haben. Neun bis zehn Millionen davon sind in diesen zwei Jahren als «Ausbezahlte Taggelder und Prämien an Spieler, Staff und Personal» ausgewiesen – Quali-Prämien ausdrücklich mit eingeschlossen. 

Rekordprämien bei Heim-EM

Andere Länder haben weniger Hemmungen, ihre Erfolgsprämien offenzulegen. Die DFB-Stars bekommen bei einem Triumph an der Heim-EM eine stattliche Prämie ausbezahlt. Wie die deutsche Presseagentur berichtete, würden im Falle eines Titelgewinns 400'000 Euro pro Spieler ausbezahlt – so viel wie noch nie. Für einen Gruppensieg gäbe es 50'000, für den Viertelfinal 100'000, für den Halbfinal 150'000 und für einen zweiten Platz 200'000 Euro. Den DFB würde ein EM-Titel bei 26 Kaderspielern 10,4 Millionen Euro kosten. Seitens der Uefa würde der Verband des Siegerlandes jedoch bis zu 28,25 Millionen erhalten. 

Siegprämien im Internationalen Vergleich

Italien:

Jeder Spieler erhielt 2021 nach dem EM-Triumph 250'000 Euro

England:

Die Spieler der «Three Lions» hätten sich bei einem WM-Sieg auf 400'000 Pfund (470'000 Euro) freuen können.

Spanien

Für den WM-Titel 2010 zahlte der Verband 600'000 Euro pro Spieler. Die Titelverteidigung, die 2014 schon in der Gruppenphase scheiterte, hätte es sogar 720'000 gegeben.

Uruguay:

Umgerechnet 534'000 Euro hätten die Uruguay-Stars 2014 für den WM-Titel bekommen.

Brasilien:

Bei der Seleção hätte es im gleichen Jahr «nur» 324'000 Euro gegeben

Deutschland:

Für den WM-Titel 2014 gabs 300'000 Euro pro Spieler, bei der Heim-EM diesen Sommer gäbe es für den Titel 400'000 Euro.

Italien:

Jeder Spieler erhielt 2021 nach dem EM-Triumph 250'000 Euro

England:

Die Spieler der «Three Lions» hätten sich bei einem WM-Sieg auf 400'000 Pfund (470'000 Euro) freuen können.

Spanien

Für den WM-Titel 2010 zahlte der Verband 600'000 Euro pro Spieler. Die Titelverteidigung, die 2014 schon in der Gruppenphase scheiterte, hätte es sogar 720'000 gegeben.

Uruguay:

Umgerechnet 534'000 Euro hätten die Uruguay-Stars 2014 für den WM-Titel bekommen.

Brasilien:

Bei der Seleção hätte es im gleichen Jahr «nur» 324'000 Euro gegeben

Deutschland:

Für den WM-Titel 2014 gabs 300'000 Euro pro Spieler, bei der Heim-EM diesen Sommer gäbe es für den Titel 400'000 Euro.

Das zahlt die Uefa an die Verbände
  • 9,25 Millionen Euro Startgeld
  • 1 Million Euro für einen Sieg und 500'000 Euro für ein Unentschieden in der Gruppenphase
  • 1,5 Millionen Euro für die Achtelfinal-Quali
  • 2,5 Millionen Euro für die Viertelfinal-Quali
  • 4 Millionen Euro für die Halbfinal-Quali
  • 5 Millionen Euro für eine Final-Niederlage
  • 8 Millionen für den EM-Sieg
  • 9,25 Millionen Euro Startgeld
  • 1 Million Euro für einen Sieg und 500'000 Euro für ein Unentschieden in der Gruppenphase
  • 1,5 Millionen Euro für die Achtelfinal-Quali
  • 2,5 Millionen Euro für die Viertelfinal-Quali
  • 4 Millionen Euro für die Halbfinal-Quali
  • 5 Millionen Euro für eine Final-Niederlage
  • 8 Millionen für den EM-Sieg
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Liga A, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
6
8
14
2
Kroatien
Kroatien
6
0
8
3
Schottland
Schottland
6
-1
7
4
Polen
Polen
6
-7
4
Liga A, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Frankreich
Frankreich
6
6
13
2
Italien
Italien
6
5
13
3
Belgien
Belgien
6
-3
4
4
Israel
Israel
6
-8
4
Liga A, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
6
14
14
2
Niederlande
Niederlande
6
6
9
3
Ungarn
Ungarn
6
-7
6
4
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
6
-13
2
Liga A, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Spanien
Spanien
6
9
16
2
Dänemark
Dänemark
6
2
8
3
Serbien
Serbien
6
-3
6
4
Schweiz
Schweiz
6
-8
2
Liga B, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
6
1
11
2
Ukraine
Ukraine
6
0
8
3
Georgien
Georgien
6
1
7
4
Albanien
Albanien
6
-2
7
Liga B, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
6
13
15
2
Griechenland
Griechenland
6
7
15
3
Irland
Irland
6
-9
6
4
Finnland
Finnland
6
-11
0
Liga B, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
6
8
13
2
Österreich
Österreich
6
9
11
3
Slowenien
Slowenien
6
-2
8
4
Kasachstan
Kasachstan
6
-15
1
Liga B, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Wales
Wales
6
5
12
2
Türkei
Türkei
6
3
11
3
Island
Island
6
-3
7
4
Montenegro
Montenegro
6
-5
3
Liga C, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweden
Schweden
6
15
16
2
Slowakei
Slowakei
6
5
13
3
Estland
Estland
6
-6
4
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
6
-14
1
Liga C, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Rumänien
Rumänien
6
15
18
2
Kosovo
Kosovo
6
3
12
3
Zypern
Zypern
6
-11
6
4
Litauen
Litauen
6
-7
0
Liga C, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordirland
Nordirland
6
8
11
2
Bulgarien
Bulgarien
6
-3
9
3
Belarus
Belarus
6
-1
7
4
Luxemburg
Luxemburg
6
-4
3
Liga C, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
6
9
16
2
Armenien
Armenien
6
-1
7
3
Färöer
Färöer
6
-1
6
4
Lettland
Lettland
6
-7
4
Liga D, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
San Marino
San Marino
4
2
7
2
Gibraltar
Gibraltar
4
1
6
3
Liechtenstein
Liechtenstein
4
-3
2
Liga D, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Moldawien
Moldawien
4
4
9
2
Malta
Malta
4
0
7
3
Andorra
Andorra
4
-4
1
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?