Start ins Abenteuer U21-EM
Darum ist das Turnier für unsere Nati so brisant

Der halbe Kader steht vor einem Klubwechsel, dann die schlechten Erinnerungen an den Spielort Cluj und eine schier übermächtige Konkurrenz: Das ist die Ausgangslage der Schweizer U21-Nati vor dem ersten EM-Gruppenspiel gegen Norwegen.
Publiziert: 22.06.2023 um 00:59 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2023 um 17:10 Uhr
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U21-Natitrainer zeigts vor: An der EM solls für die Schweizer nach oben gehen - in die Top 3.
Foto: TOTO MARTI
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Sebastian WendelReporter Fussball

Am Donnerstag geht auch für die Schweizer das EM-Abenteuer los. Mit grossen Erwartungen, einem tollen Team und einem ambitionierten Trainer. Das Turnier ist wichtig und aus verschiedenen Gründen hochbrisant.

Gedränge um die besten Plätze

Von den 23 Schweizer EM-Fahrern peilt etwa die Hälfte einen Sommertransfer an. Verteidiger Becir Omeragic hat als einziger schon einen neuen Klub. Er wechselt vom FCZ nach Montpellier. Die anderen Transferkandidaten brauchen Spielminuten, um vor den Augen von Hunderten von Scouts aus den europäischen Topligen Eigenwerbung zu betreiben. Doch nur elf Spieler haben Platz in der Startelf von Trainer Patrick Rahmen (54). Droht da Zoff?

«Mich stresst das Wechselthema nicht. Es kommt, wie es muss», sagt Fabian Rieder. Und Captain Leonidas Stergiou meint: «An einem Turnier sollte man ans Team und nicht an sich selber denken.»

Für einen Wechsel brauchen die Spieler ihre Berater. Die dürfen auf Anweisung von Trainer Rahmen aber nicht ins Schweizer Teamhotel im rumänischen Cluj. Treffen zwischen Spielern und Beratern in der Stadt sind hingegen erlaubt. Sollte ein U21-Jungstar zudem kurzfristig Verhandlungen oder den Medizincheck vor einem Wechsel absolvieren müssen, wäre das nach Absprache mit Rahmen, U21-Delegationsleiter Adrian Knup (53) und Nati-Direktor Pierluigi Tami (61) grundsätzlich möglich.

«Während EM möchte ich keine Berater im Hotel!»
6:03
U21-Coach Rahmen stellt klar:«Während EM möchte ich keine Berater im Hotel!»

Fürchtet Rahmen wegen der Wechselspekulationen abgelenkte Spieler? «Die Spieler und wir vom Staff haben ein Vertrauensverhältnis. Am Tag davor und am Spieltag ist der Fokus voll auf die EM gerichtet, rundherum werden wir Lösungen finden, wenns nötig ist.»

Der Cluj-Fluch

Vier Spiele, kein Sieg: Das ist die traurige Bilanz von Schweizer Teams in der Studentenstadt Cluj im Nordwesten Rumäniens. Während YB im Stadion Dr. Constantin Radulescu immerhin zweimal 1:1 spielte (2020 und 2021), ging der FC Basel hier gegen den CFR Cluj beide Male leer aus.

2010 verlor Rot-Blau zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase mit 1:2. Zwei Jahre später kams gar zum Drama: Im Champions-League-Quali-Rückspiel schoss Alex Frei (43) kurz vor der Pause einen Penalty weit übers Tor. Der Nati-Rekordtorschütze scheiterte in seiner Karriere nur sechs Mal vom Elfmeterpunkt, einmal davon in Cluj.

Das musst du zur U21-Nati wissen

U21-Europameisterschaft

Das Turnier findet vom 21. Juni bis 8. Juli in Rumänien und Georgien statt. Die Schweiz spielt in der Gruppe D gegen Norwegen (22. Juni), Italien (25. Juni) und Frankreich (28. Juni), alle Gruppenspiele gehen in der rumänischen Stadt Cluj über die Bühne.

Darum gehts für die Schweiz

Neben dem EM-Titel gibts Startplätze für das olympische Fussballturnier 2024 in Paris zu gewinnen. Ein solcher ist das erklärte Ziel der Schweiz. In die Kränze kommen die drei besten Teams. Frankreich (ist als Olympia-Gastgeber 2024 automatisch dabei) und England (kann sich nicht für Olympische Spiele qualifizieren) spielen nur um den EM-Titel.

Das Schweizer Kader

Tor: Amir Saipi (Lugano), Marvin Keller (YB), Nicholas Ammeter (Wil)

Abwehr: Aurèle Amenda (YB), Lewin Blum (YB), Marco Burch (Luzern), Jan Kronig (Aarau), Serge Müller (Schaffhausen), Becir Omeragic (FCZ), Leonidas Stergiou (St. Gallen), Nicolas Vouilloz (Servette)

Mittelfeld/Sturm: Zeki Amdouni (Basel), Gabriel Barès (Thun), Matteo Di Giusto (Winterthur), Kastriot Imeri (YB), Ardon Jashari (Luzern), Bledian Krasniqi (FCZ), Darian Males (Basel), Dan Ndoye (Basel), Fabian Rieder (YB), Simon Sohm (Parma), Filip Stojilkovic (Darmstadt), Julian von Moos (St. Gallen)

Das Trainer-Team

Patrick Rahmen (Cheftrainer), Enrico Schirinzi (Assistent), Swen König (Goalietrainer), Gianluca Frontino (Videoanalyst), Thomas Bernhard (Konditionstrainer)

Unsere grössten Rivalen

Deutschland (Titelverteidiger), Frankreich, England, Holland und Italien sind die heissesten Titelanwärter. Die Schweiz gehört mit Belgien und Portgual zum erweiterten Favoritenkreis.

Die grössten U-Erfolge der Schweiz

Männer: 2002 U17-Europameister, 2009 U17-Weltmeister, 2011 U21-Vize-Europameister

Frauen: 2015 U17-Vize-Europameisterinnen

U21-Europameisterschaft

Das Turnier findet vom 21. Juni bis 8. Juli in Rumänien und Georgien statt. Die Schweiz spielt in der Gruppe D gegen Norwegen (22. Juni), Italien (25. Juni) und Frankreich (28. Juni), alle Gruppenspiele gehen in der rumänischen Stadt Cluj über die Bühne.

Darum gehts für die Schweiz

Neben dem EM-Titel gibts Startplätze für das olympische Fussballturnier 2024 in Paris zu gewinnen. Ein solcher ist das erklärte Ziel der Schweiz. In die Kränze kommen die drei besten Teams. Frankreich (ist als Olympia-Gastgeber 2024 automatisch dabei) und England (kann sich nicht für Olympische Spiele qualifizieren) spielen nur um den EM-Titel.

Das Schweizer Kader

Tor: Amir Saipi (Lugano), Marvin Keller (YB), Nicholas Ammeter (Wil)

Abwehr: Aurèle Amenda (YB), Lewin Blum (YB), Marco Burch (Luzern), Jan Kronig (Aarau), Serge Müller (Schaffhausen), Becir Omeragic (FCZ), Leonidas Stergiou (St. Gallen), Nicolas Vouilloz (Servette)

Mittelfeld/Sturm: Zeki Amdouni (Basel), Gabriel Barès (Thun), Matteo Di Giusto (Winterthur), Kastriot Imeri (YB), Ardon Jashari (Luzern), Bledian Krasniqi (FCZ), Darian Males (Basel), Dan Ndoye (Basel), Fabian Rieder (YB), Simon Sohm (Parma), Filip Stojilkovic (Darmstadt), Julian von Moos (St. Gallen)

Das Trainer-Team

Patrick Rahmen (Cheftrainer), Enrico Schirinzi (Assistent), Swen König (Goalietrainer), Gianluca Frontino (Videoanalyst), Thomas Bernhard (Konditionstrainer)

Unsere grössten Rivalen

Deutschland (Titelverteidiger), Frankreich, England, Holland und Italien sind die heissesten Titelanwärter. Die Schweiz gehört mit Belgien und Portgual zum erweiterten Favoritenkreis.

Die grössten U-Erfolge der Schweiz

Männer: 2002 U17-Europameister, 2009 U17-Weltmeister, 2011 U21-Vize-Europameister

Frauen: 2015 U17-Vize-Europameisterinnen

Am Ende stands 0:1, was für die damals erfolgsverwöhnten Basler den bitteren Gang in die Europa League bedeutete – und für Heiko Vogel (47) der Anfang vom Ende seiner ersten Amtszeit als FCB-Trainer. Knapp zwei Monate später wurde er von Murat Yakin (48) abgelöst.

Will die U21-Nati die EM-Gruppenphase überstehen, muss sie den Cluj-Fluch brechen. Am besten schon im ersten Spiel am Donnerstag gegen Norwegen. «Wer nicht gewinnt, für den wirds danach nicht einfacher», weiss auch Rahmen mit Blick auf die Gruppenfavoriten Italien und Frankreich.

Mission impossible?

Paris. Dort finden 2024 die Olympischen Sommerspiele statt. Und an diesen will die U21-Nati teilnehmen. Dafür muss sie an der EM unter die besten drei Teams kommen.

Selbstüberschätzung? Oder gesundes Selbstvertrauen? Vom Schweizer Kader haben lediglich zwei Spieler die abgelaufene Saison nicht in der Super League oder Challenge League absolviert. Bei den Gruppengegnern Italien und Frankreich hingegen ist praktisch jede Stammkraft in einer der fünf europäischen Topligen. 17 Spieler an der EM haben einen Marktwert von 30 Millionen Franken oder mehr. Der teuerste Schweizer, Fabian Rieder mit 15 Millionen, steht erst auf Rang 49 aller EM-Spieler.

Fazit: Träumen vom grossen Coup soll erlaubt sein. Aber realistisch gesehen wäre für unsere U21-Nati schon das Überstehen der Gruppe ein kleines Fussballwunder.

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Serbien
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Kasachstan
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