Schnappt sich Serbien auch YB-Star Ugrinic?
Nati schafft bei Doppelbürger-Diskussion Klarheit

Es ist eine Problematik, die der SFV seit Jahren kennt: die in der Schweiz aufgewachsenen Doppelbürger, die auch für ein anderes Land spielen könnten. Momentan ist sie wieder aktuell.
Publiziert: 12.10.2023 um 13:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2023 um 15:32 Uhr
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Bei der Doppelbürger-Thematik respektiert der SFV-Nati-Direktor Pierluigi Tami jeden Spieler, der sich gegen die Schweiz entscheidet.
Foto: TOTO MARTI
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

In den letzten Tagen hat die Doppelbürger-Thematik an Brisanz gewonnen, reiste doch Mihailo Stevanovic zur serbischen U21. Jahrelang hatte der Mittelfeldspieler des FC St. Gallen für die SFV-Junioren gespielt. «Wir haben mit ihm diskutiert, er hat sich so entschieden. Das respektieren wir», sagt Nati-Direktor Pierluigi Tami (62). Unter Druck setzen will der SFV seine Talente nicht, auch wenn der Verband in ihre Ausbildung viel investiert hat.

Ugrinic will laut SFV für die Nati spielen

Heiss umworben ist auch Filip Ugrinic (24). Serbische Medien haben nach dem Champions-League-Spiel letzte Woche von YB in Belgrad gegen Roter Stern berichtet, dass Ugrinic für Serbien spielen wolle. «Das ist sein gutes Recht», sagte Nati-Trainer Murat Yakin, als er am Freitag sein Aufgebot verkündet. «Wir sind an ihm interessiert und im Austausch mit ihm. Aber wir lassen nicht jemanden spielen, nur damit er für uns qualifiziert ist. Dafür braucht es auch ein Commitment.» 

Als Blick Pierluigi Tami auf die Gerüchte um Ugrinic aus Serbien anspricht, sagt der Nati-Direktor: «Sie sind falsch informiert. Murat hat ihn getroffen.» Ugrinic wolle für die Schweiz spielen. Der YB-Mittelfeldspieler wäre laut Tami für die EM-Quali-Partie am Sonntag in St. Gallen gegen Belarus im Aufgebot gestanden, musste aber wegen einer Verletzung absagen.

Guter Ruf in Europa

Angst, dass Spieler den Avancen anderer Verbände erliegen könnten und abspringen, hat der Nati-Direktor grundsätzlich nicht. «Die Schweiz hat mittlerweile in Europa einen sehr guten Namen und ist regelmässig an den grossen Turnieren dabei – auch bei der U21.» Und nur einen Spieler einsetzen, um ihn an die Nati zu binden, will der SFV nicht. «Die Spieler müssen wirklich wollen», sagt Tami.

Dies gilt auch für andere Talente wie Darian Males (Schweiz/Serbien) von YB oder Shkelqim Vladi (Schweiz/Kosovo) von Lugano. Anders liegt der Fall bei Haris Tabakovic (29), der für den Zweitligisten Hertha Berlin trifft und trifft und mit Bosnien-Herzegowina flirtet. Er ist für Yakin derzeit kein Thema. «Wenn wir junge Spieler haben, die im Ausland ihre Leistung bringen, haben diese selbstverständlich Vorrang», so der Nati-Trainer.

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