«Bei einem Tor will ich nicht jubeln»
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Shaqiri über Kosovo-Spiel:«Bei einem Tor will ich nicht jubeln»

Nati-Star Shaqiri vor Knüller
«Wir müssen im Kosovo mit Pfiffen rechnen»

Für Xherdan Shaqiri ist das EM-Qualispiel im Kosovo das Duell gegen das Land, in dem er geboren wurde.
Publiziert: 07.09.2023 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2023 um 09:06 Uhr
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Xherdan Shaqiri freut sich über die Partie gegen den Kosovo.
Foto: TOTO MARTI

Sein 115. Länderspiel wird besonders speziell: Erstmals tritt Xherdan Shaqiri gegen den Kosovo an, das Land, in dem er geboren wurde und in dem er viele Verwandte hat. Vor dem Duell gegen die eigene Vergangenheit nimmt sich der 31-jährige Chicago-Profi Zeit für eine Medienrunde. Und spricht über...

... das Kosovo-Spiel

«Ich war ein Jahr alt, als wir mit der Familie wegen des Kriegs in die Schweiz kamen. Aber meine beiden Eltern haben neun Geschwister, da können sie sich vorstellen, wie viele Verwandte zum Spiel am Samstag kommen wollen. Etwa 50 Ticket-Wünsche habe ich erhalten und konnte zum Glück alle erfüllen. Für viele ist es wegen der Visa-Regeln nicht möglich, an ein Spiel in die USA oder nach Westeuropa zu kommen. Umso mehr freue ich mich, die Leute zu sehen. Ich hoffe, dass Familie wichtiger als Nationalität ist und die Verwandten mir die Daumen drücken. Aber vor allem sollen sie das Spiel geniessen. Viele haben mir geschrieben, ich solle bitte kein Tor schiessen. Ich bin Sportler, werde alles für die Schweiz geben. Aber jubeln werde ich bei einem Tor aus Respekt vor dem Kosovo nicht – das sollen meine Teamkollegen für mich übernehmen.»

... die Atmosphäre am Samstag in Pristina

«Ich bin überzeugt, dass wir positiv empfangen werden. Angst haben, auf dem Spaziergang vor dem Spiel angegriffen zu werden, müssen wir sicher nicht. Aber mit Pfiffen von einem kleinen Prozentsatz der Leute müssen wir rechnen. Die Atmosphäre wird anders sein als beim Freundschaftsspiel letztes Jahr in Zürich. Der Kosovo ist schlecht in die EM-Quali gestartet, was mich überrascht hat, bei dieser Qualität im Kader. Mit dem neuen Trainer (Primoz Gliha; d. Red.) wollen sie gegen uns die Wende hinbekommen, darauf müssen wir uns gut vorbereiten. Und, anders als gegen Rumänien, bis zum Abpfiff bei der Sache sein.»

... warum er nicht zum Kosovo gewechselt ist

«Als 2016 der Verband für offizielle Spiele zugelassen wurde, hat mich das in erster Linie für das Land und die Menschen dort sehr gefreut. Es gab ja die Möglichkeit für Spieler mit Wurzeln im Kosovo, die Nationalmannschaft zu wechseln. Ich war damals auch im Gespräch mit den Verantwortlichen. Aber damals kam dann die EM mit der Schweiz. Und weil ich dort gespielt habe, hat sich das Thema automatisch erledigt.»

... das Ziel Rekordnationalspieler

«Als Rekordspieler in die Nati-Geschichte einzugehen, wäre schön. Viel wichtiger ist mir, dass die Schweizer Fussballfans mich als spezieller, als einer der besten Nati-Spieler der Geschichte in Erinnerung behalten. Sie sollen denken: Der Shaqiri hat uns viele schöne Momente beschert.»

... seine Ziele mit der Nati

«Auch mit 31 freue ich mich immer noch jedes Mal sehr, zur Nati zu kommen. Auch wenn die Anreise aus den USA etwas länger ist. Den Zeitunterschied vertrage ich gut, die Rückreise nach Chicago ist eher schwierig. Ob ich an der WM 2026 in den USA dabei bin? Das ist zu weit weg, ich lebe im Moment, für mich gibt es jetzt das Spiel im Kosovo. Klar, irgendwann an einem Turnier einen Titel zu holen, ist ein Traum. Dafür müssen alle 25 Spieler auf höchstem Niveau abliefern und es braucht Glück. Aber ich denke, wie die Schweizer es gernhaben: Schön am Boden bleiben und erst die Pflicht erledigen.»

... den Status quo der Nati

«In unserer Qualigruppe sind wir der klare Favorit, in jedem Spiel wird ein Sieg erwartet. Das fordern wir auch selber von uns. Das 2:2 gegen Rumänien im Juni hat sich wie eine Niederlage angefühlt. Die Gruppe ist ein guter Test für uns, wie seriös wir Pflichtaufgaben erledigen können. Gelingt uns das, können wir auch gegen grosse Nationen bestehen. Aber man muss auch sehen, dass die kleinen Teams grosse Fortschritte gemacht haben. Andorra hat gegen uns sehr gut verteidigt. Solche Mannschaften wollen heutzutage jedes Spiel gewinnen.»

... den Messi-Effekt in der MLS

«Immer mehr Menschen schauen in die USA. Es gab schon vorher viele Stars in der Liga, mit Messi ist die Popularität des Fussballs im Land noch grösser geworden. Im Oktober spielen wir gegen Miami, für mich wird es nicht das erste Duell gegen Messi sein, für meine Teamkollegen hingegen schon. Ein paar Fragen zu ihm werden sicher kommen.»

... einen allfälligen Karriere-Ausklang in Saudi-Arabien

«Ich habe die vielen Wechsel dahin natürlich mitbekommen, aber für mich selber habe ich mir dazu noch keine Gedanken gemacht. Ich fühle mich in den USA wohl und habe dort auch nächstes Jahr einen Vertrag. Auch auf einen Wechsel zu Chicago-Partnerklub Lugano werde ich regelmässig angesprochen. Ich habe ja letztes Jahr vor der WM im Tessin trainiert, es hat mir sehr gut gefallen. Die Spiele von Lugano verfolge ich mit grossem Interesse. Fussball ist schnelllebig, schauen wir mal, was passiert.»

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