«Die Schweiz ist die klare Nummer 1»
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HSV-Legende Valdas Ivanauskas:«Die Schweiz ist die klare Nummer 1»

«Ivan der Schreckliche» will der Nati das Fürchten lehren
«Wenn die Schweiz kommt, müssen wir uns schämen»

Valdas Ivanauskas (55) ist eine Legende beim Hamburger SV und der Ex-Star von Litauen – und nun ist er plötzlich Trainer der Nationalmannschaft. Wieso er die ersten Spiele aus dem Hotelzimmer coachen musste.
Publiziert: 11.10.2021 um 19:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2021 um 20:41 Uhr
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Valdas Ivanauskas ist der neue Nati-Trainer Litauens.
Foto: imago images / Newspix
Interview: Andreas Böni

Herr Ivanauskas, bisher waren Sie stets die litauische Fussball-Legende, nun sind Sie plötzlich litauischer Nationaltrainer. Wie kam das?
Valdas Ivanauskas: Ich war ja seit Februar U19-Trainer, im Sommer wurden die Ergebnisse schlechter und der Verband reagierte. Man bat mich, bis zum Ende der Qualifikation im November zu übernehmen.

Die ersten drei Spiele im September verliefen nicht wunschgemäss. Ihr Team verlor 1:4 gegen Nordirland, 0:1 in Bulgarien und 0:5 in Italien.
Und wissen Sie was? Ich war nicht mal im Stadion. Am Montag reiste ich zur Nationalmannschaft, wurde getestet – negativ. Am Mittwoch, beim Pflichttest der Uefa war ich coronapositiv. Es war ein leichter Schock: Ich bin geimpft und erkrankte trotzdem. Obwohl ich die Regeln auch sonst minutiös einhalte.

Wie ging es weiter?
Ich wurde im Hotel isoliert und coachte das erste Spiel aus dem Hotelzimmer per Handy. Als das Team dann nach Bulgarien und Italien reiste, ging ich nach Hause, nach Kaunas. Und gab Anweisungen per Handy.

Wie ging es Ihnen?
Einen schweren Kopf hatte ich, sonst nichts. Sicher wegen der Impfung.

Lassen wir Corona beiseite. Wie gefährlich kann Litauen für die Schweiz werden?
Naja, da muss ich jetzt schon ein bisschen lachen. Klar, wir haben jetzt ein bisschen mehr Selbstvertrauen, aber die Schweiz ist gegen uns natürlich der klare Favorit. Sie ist die absolute Nummer 1. Für mich hat die Schweiz eine grosse Chance nächstes Jahr an der WM in Katar dabei zu sein – und das muss für sie auch das Ziel sein. Schliesslich sind sie nach Verlustpunkten auf gleicher Höhe wie Italien.

Und wie sehen Sie die Qualität der Nati?
Einfach top! Die Schweiz hat ein super Team. Sie hat spielerisch und taktisch eine extrem hohe Qualität. Das hat sie diesen Sommer an der Euro mit der Viertelfinal-Qualifikation ja gezeigt.

Wie haben Sie den 2:0-Sieg der Schweiz gegen Nordirland gesehen?
Die Gelb-Rote Karte gegen Nordirland vor der Pause war schon sehr kurios vom Schiedsrichter. Aber klar, die Schweiz war in diesem Spiel die alles dominierende Mannschaft. Die Schweiz musste so agieren. Sie stand nach der Nullnummer in Belfast schon unter Druck. Stark war hingegen das 0:0 gegen Italien.

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Die Schweizer besiegen Nordirland mit 2:0.
Foto: TOTO MARTI

Wie gross waren die Glücksgefühle, als Litauen nach neun Pleiten in Serie am letzten Samstag gegen Bulgarien 3:1 gewann?
Das 3:1 war ein Traumergebnis. Vor allem wie dieses Resultat zustande gekommen ist. Da sind wir hochzufrieden. Die Spieler haben jetzt verstanden, wie man drei Punkte holen kann.

Was hat sich unter Ihnen verändert?
Ich baute ein paar Junge von der U21 und U19 ein. Aber der Zustand des Kaders im September war katastrophal.

Warum?
Weil sehr viele Spieler kaum Spielpraxis hatten. Nun ists ein wenig besser. Aber unser Problem mittelfristig bleibt die Infrastruktur hier. Wir haben hier nicht mal ein Nationalstadion, spielen auf Kunstrasen. Wenn die Schweiz kommt, müssen wir uns schämen für unser Stadion in Vilnius. Aber nächstes Jahr soll endlich ein neues Stadion in meiner Heimatstadt Kaunas eröffnet werden, mit richtigem Rasen.

Wie ist die Liga?
Sie hat sehr tiefes Niveau. Darum sage ich auch allen jungen Spielern, sie sollen ins Ausland gehen. Schweden, Deutschland, Norwegen oder Schweiz, was auch immer. Dort bekommen sie eine bessere Ausbildung als hier. Und es hilft dem Charakter. Ein anderes Problem ist ...

... bitte.
Sie wissen mit 16, 17 nicht, was sie tun wollen. Sie fragen sich: Studiere ich? Gehe ich ins Ausland? Kann ich mit Fussball leben? Ich versuche, ihnen zu sagen, sie sollen es probieren. Litauer sind lernfähig, wollen arbeiten wie Deutsche. Das Problem ist die schlechte Infrastruktur – und dass wir weit hinter Basketball stehen, das ist der Nationalsport hier. Viele fangen in der Pubertät damit an. Fussball bleibt aber der Sport Nummer 1 der Welt.

Bongarts/Getty Images
Das ist Valdas Ivanauskas

Valdas Ivanauskas wurde 1966 in Kaunas (Litauen) geboren. Nach einigen Jahren in Russland wechselte er 1990 zu Austria Wien. Seine grossen Jahre erlebte er von 1993 bis 1997 beim Hamburger SV. Dort spielte er auch mit Ex-Nati-Verteidiger Stéphane Henchoz. «Ivan der Schreckliche» erhielt seinen Spitznamen wegen mehreren Roten Karten.

In Hamburg wurde er zum Kultstürmer, weil er stets bis zum Umfallen rackerte. Später war Ivanauskas litauischer Co-Trainer, trainierte in Deutschland Carl Zeiss Jena, in Schottland Heart of Midlothian, in Aserbaidschan Standard Sumqayit, in Georgien Dila Gori, in Russland SKA Khabarovsk oder in Polen Zaglebie Sosnowiec.

Im Februar 2021 ging er zur litauischen U19, nachdem im Verband ein neuer Präsident und ein neuer Generalsekretär übernommen hatten. Auf diesen Herbst hin wurde er nun selbst Nationaltrainer.

Bongarts/Getty Images

Valdas Ivanauskas wurde 1966 in Kaunas (Litauen) geboren. Nach einigen Jahren in Russland wechselte er 1990 zu Austria Wien. Seine grossen Jahre erlebte er von 1993 bis 1997 beim Hamburger SV. Dort spielte er auch mit Ex-Nati-Verteidiger Stéphane Henchoz. «Ivan der Schreckliche» erhielt seinen Spitznamen wegen mehreren Roten Karten.

In Hamburg wurde er zum Kultstürmer, weil er stets bis zum Umfallen rackerte. Später war Ivanauskas litauischer Co-Trainer, trainierte in Deutschland Carl Zeiss Jena, in Schottland Heart of Midlothian, in Aserbaidschan Standard Sumqayit, in Georgien Dila Gori, in Russland SKA Khabarovsk oder in Polen Zaglebie Sosnowiec.

Im Februar 2021 ging er zur litauischen U19, nachdem im Verband ein neuer Präsident und ein neuer Generalsekretär übernommen hatten. Auf diesen Herbst hin wurde er nun selbst Nationaltrainer.

Wie sehen Sie die Schweizer Nati?
Eine traumhafte Mannschaft, ein traumhafter Teamgeist. Sie wollen etwas gewinnen, das spürt man. Sie spielen mit so viel Herz. Hut ab vor dem Trainer und dem Verband. Sie sind klarer Favorit, die Mannschaft gehört sicher zu den zehn besten der Welt.

Wie kann Litauen der Schweiz ein Bein stellen?
Normal haben wir keine realistische Chance. Vielleicht mit Kompaktheit, Disziplin und wenigen Fehlern. Wir geben alles.

Ist Nationaltrainer für Sie ein Kurzprojekt?
Wir werden sehen. Wir setzen uns im Dezember zusammen.

Danke für die Zeit. Bleiben Sie gesund.
Entschuldigung, aber nun bin ich geimpft und genesen. Ein halbes Jahr bin ich aber nun so was von sicher. Wobei ... In diesen Zeiten weisst du nie.

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Gruppe A
Mannschaft
SP
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1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
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1
Slowakei
Slowakei
0
0
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1
Sieger GER/ITA
Sieger GER/ITA
0
0
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Gruppe B
Mannschaft
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1
Kosovo
Kosovo
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0
1
Slowenien
Slowenien
0
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1
Schweden
Schweden
0
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1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Gruppe C
Mannschaft
SP
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1
Belarus
Belarus
0
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1
Griechenland
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0
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1
Verlierer POR/DEN
Verlierer POR/DEN
0
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1
Schottland
Schottland
0
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Gruppe D
Mannschaft
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1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
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1
Island
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1
Ukraine
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0
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Sieger FRA/CRO
Sieger FRA/CRO
0
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Gruppe E
Mannschaft
SP
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PT
1
Bulgarien
Bulgarien
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1
Georgien
Georgien
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1
Türkei
Türkei
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1
Sieger ESP/NED
Sieger ESP/NED
0
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Gruppe F
Mannschaft
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1
Armenien
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1
Ungarn
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1
Irland
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0
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1
Sieger POR/DEN
Sieger POR/DEN
0
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Gruppe G
Mannschaft
SP
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1
Finnland
Finnland
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0
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1
Litauen
Litauen
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1
Verlierer ESP/NED
Verlierer ESP/NED
0
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1
Malta
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Polen
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0
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Gruppe H
Mannschaft
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Österreich
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1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
0
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1
Zypern
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0
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1
Rumänien
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1
San Marino
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Gruppe I
Mannschaft
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PT
1
Estland
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0
0
0
1
Israel
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0
0
0
1
Verlierer GER/ITA
Verlierer GER/ITA
0
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1
Moldawien
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1
Norwegen
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0
0
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Gruppe J
Mannschaft
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1
Belgien
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0
0
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1
Kasachstan
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0
0
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1
Liechtenstein
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1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
0
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Wales
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Gruppe K
Mannschaft
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1
Albanien
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0
0
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1
Andorra
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1
England
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Lettland
Lettland
0
0
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1
Serbien
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0
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Gruppe L
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1
Tschechien
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0
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1
Färöer
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1
Gibraltar
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Montenegro
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