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Bruder Taulant (r.), hier bringt er Granit Xhaka zur Nati, spricht über die Viertelfinal-Sperre.

Foto: TOTO MARTI

Andreas Böni aus St. Petersburg und Marco Pescio

Es ist bitter für Nati-Captain Granit Xhaka (28). Nach seiner Monster-Leistung gegen Frankreich (8:7 nach Penaltyschiessen) – keiner passte öfter, keiner schlug laut Matchstatistik mehr angekommene lange Bälle, keiner wirbelte im gegnerischen Angriffs-Drittel so fest wie er – fehlt er im EM-Viertelfinal gesperrt.

Nun spricht sein Bruder Taulant (30) im Blick. Der FCB-Mittelfeldspieler berichtet: «Zehn Minuten nach dem Spiel habe ich bereits mit Granit telefoniert. Ich habe gemerkt, dass er sehr emotional geworden ist – von ihm ist nach dem Sieg eine Riesenlast abgefallen.»

Taulant: «Können auch Spanien schlagen!»

Und weiter: «Dass er jetzt im Viertelfinal fehlt, nervt ihn brutal. Schade, dass er gesperrt ist. Aber wenn sie erneut mit so viel Herz kämpfen, können sie auch Spanien schlagen!»

Wer spielt nun für den Captain? Es dürfte Denis Zakaria (24) sein. Die Alternativen Djibril Sow (24), Edimilson Fernandes (25) oder Fabian Schär (29) erscheinen eher unwahrscheinlich. Kann man Xhaka ersetzen? Taulant Xhaka: «Ja, aber halt nicht mit dem gleichen Spielertypen. Zakaria beispielsweise ist einer, der in der Defensive seine Stärken hat, in der Spielauslösung womöglich aber nicht so stark ist wie Granit.»

Weiler: «Zakaria ist weniger dominant»

Trainer René Weiler (47) sagt: «Xhaka ist prägend, möchte das Spiel steuern und bestimmen. Wenn die Schweiz sehr gut spielt, hat das sehr oft mit ihm zu tun. Wenn das Spiel der Nati schlecht war, hatte das in der Vergangenheit oft damit zu tun, dass Xhaka nicht richtig im Spiel war und keine Impulse geben konnte. Zakaria ist weniger dominant, er wird nicht der Fixpunkt sein, den man sucht. Wenn er spielt und die Schweiz funktioniert, wirds kein Problem sein. Wenns nicht gut läuft, wird er es nicht prägend steuern.»

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Blick-Experte Markus Babbel (48) meint: «Xhaka ist eher der Passspieler und für die langen Bälle zuständig. Zakaria ist dynamischer, lauffreudiger, mehr im Kurzpassspiel zuhause. Nach seiner schweren Verletzung, er fiel ja acht Monate aus, ist er noch nicht so in Form wie davor. Davor war er fantastisch, da erkundigten sich viele grosse Vereine nach ihm. Aber jetzt ist er auf Formsuche, er hat mir auch nicht gefallen, als er gegen Wales reinkam. Aber ich muss auch sagen: So wie er gegen Frankreich war, habe ich auch Xhaka schon lange nicht mehr spielen sehen. Sonst spielte er manchmal auch viel quer, zurück und zu spät.»

«Sie haben es allen gezeigt»

Und das Frisuren-Thema? Ist beendet für Taulant Xhaka: «Er hat mich angerufen und mir die neue Frisur gezeigt. Er wollte mal was Neues ausprobieren. Es wurde dann viel darüber geschrieben. Aber klar: Wenn man so etwas macht und dann schlecht spielt, bekommt man das heutzutage dann zu hören. Aber sie haben es dann ja sehr gut gemacht, sie haben es allen gezeigt.»