Heisse Diskussion über Shaqiri-Auswechslung
Herr Weiler, war Petkovic zu ängstlich?

Die Auswechslung von Xherdan Shaqiri sorgt für rote Köpfe. Was René Weiler (47) sagt – und wie er Shaqiri gegen Wales sah.
Publiziert: 13.06.2021 um 16:09 Uhr
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René Weiler ist am Sonntag im Blick Kick zu Gast.
Foto: TOTO MARTI
Andreas Böni

René Weiler, wie beurteilen Sie den ersten Auftritt der Nati?
Es ist einerseits ein enttäuschender Start gegen einen Gegner, der als schwächster der Gruppe gilt. Auf der anderen Seite wars ein typisches EM-Auftakt-Spiel gegen einen mühsamen, sehr defensiven Gegner. Auch wenn man eine andere Erwartungshaltung hat, ist dieser Punkt am Ende okay. Was ich nicht verstand, war die Passivität nach dem 1:0. Schade.

Vladimir Petkovic hat den offensiven Xherdan Shaqiri gegen den defensiven Denis Zakaria ausgewechselt. War das zu ängstlich?
Da müsste man den Trainer fragen, warum er das machte. Vielleicht hatte Shaqiri keine Kraft mehr oder war angeschlagen. Am Ende war das 1:1 für Wales jedenfalls nicht unverdient.

Wie sahen Sie Breel Embolo?
Er ist eine Wucht, bei Standards und auch sonst unglaublich schwer zu verteidigen. Was ich mir wünschte, ist, dass so ein Spieler noch viel mehr den Ball in der Gefahrenzone verlangt. Weil es wirklich unangenehm ist, gegen ihn zu verteidigen, mit seinem unglaublichen Körper und Tempo.

Haris Seferovic war eher bescheiden.
Ich sehs aus Trainer-Optik anders, wie auch bei Shaqiri. Seferovic hat sich die Chancen in der ersten Halbzeit erarbeitet. Das, was ich aus Trainer-Optik von Embolo mehr verlangen würde, das sah ich bei Haris. Er hält sich da auf, wo er nicht vorteilhaft aussieht und trotzdem wichtig ist. Es gefällt mir, dass er sich nicht auch noch fällen lässt. Darum war er im Gesamtgefüge wichtig, wie Shaqiri. Von Shaq war es keine grossartige Leistung, trotzdem hat er trotzdem viele Bälle gehalten und den Gegner gebunden. Weil du als Gegner weisst, dass du den nicht machen lassen kannst.

Also halten Sie nichts von der Diskussion, Gavranovic statt Seferovic zu bringen?
Gavranovic ist sehr gut reingekommen. Aber es ist anders, wenn du in der 84. Minute reinkommst und die Schweiz drückt. Plus die Waliser müde sind. Ich würde nicht sagen, dass Gavranovic von Anfang an spielen müsste, aber es ist eine Überlegung wert.

Italien scheint auch unglaublich stark zu sein. Hat unsere Nati gegen diese Italien am Mittwoch eine Chance?
Logisch hat sie eine Chance. Die Nati hat mehrfach bewiesen, dass sie gut gegen grosse Gegner spielt. Die Italiener hatten auch Mühe in der ersten Halbzeit gegen die Türkei. Wir sind ihnen nicht unterlegen. Und es wird ein komplett anderer Match, weil die Italiener mitspielen.

Wie hoch sind die Chancen auf ein Weiterkommen nach diesem 1:1?
Mehr als intakt. 1:1 ist nicht das gewünschte Resultat, aber man hat auch nicht verloren. Da sogar die vier besten Gruppendritten noch weiterkommen, ist weiter komplett alles offen.

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