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Nati-Diskussion im Blick Kick:«Für Shaqiri war Auswechslung eine Majestätsbeleidigung»

Experten kritisieren Petkovics Auswechslung
Kubi: «Vlado hat einen Fehler gemacht!»

Die Ersetzung von Zauberzwerg Xherdan Shaqiri durch den defensiveren Denis Zakaria – was sagen Experten dazu? Eine Blick-Umfrage.
Publiziert: 13.06.2021 um 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2021 um 16:10 Uhr
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EM-Held: Kubilay Türkyilmaz.
Foto: keystone-sda.ch
Max Kern (Text) und Toto Marti (Fotos) aus Baku

Es steht gegen Wales 1:0, als Nati-Coach Vladimir Petkovic den (zwar nicht überzeugenden) Xherdan Shaqiri, der hinter den beiden Spitzen spielt, vom Feld nimmt und durch den defensiveren Mittelfeldspieler Denis Zakaria ersetzt.

«Ein falsches Signal an die Mannschaft», sagt Ex-Nati-Spieler Tony Esposito (48), Co-Kommentator beim Tessiner Fernsehen, in Aserbaidschans Hauptstadt Baku. Und Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz (54), mit 34 Treffern lange Rekordtorschütze in der Nati, sagt am Telefon im Tessin unverblümt: «Vlado hat einen Fehler gemacht.»

Vogel kritisiert Seferovic

Esposito: «Nach der Einwechslung von Zakaria spielte die Mannschaft für fünf Minuten zwanzig Meter weiter hinten.» Kurz danach glich Wales dank einem Kopfball-Treffer von Kieffer Moore zum 1:1 aus. Esposito: «Ich hätte Shaqiri durch einen offensiven Spieler wie Gavranovic oder Mehmedi ersetzt.» Türkyilmaz: «In dieser Phase des Spiels verschaffte Shaqiri Embolo die nötigen Räume. Petkovics Auswechslung war ein Signal der Angst. Ich hätte Shaqiri nach 80 Minuten durch Gavranovic ersetzt.»

Fussball-Legende Erich Vogel (82), Ex-Sportchef von GC, FC Basel und dem FC Zürich, sagt: «Ich hätte zuerst Haris Seferovic rausgenommen.» Vogel war es übrigens, der 2007 den damals 15-jährigen Seferovic vom FC Luzern zu GC gelotst hat. «Seferovic kann keinen Ball halten», sagt Vogel jetzt nach dem ersten EM-Gruppenspiel, «er will nur Tore schiessen.»

«Der Wechsel zu Zakaria war zu defensiv»
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Ex-Nati-Spieler Esposito:«Der Wechsel zu Zakaria war zu defensiv»

Eine klare Meinung hat Vogel auch zu Xherdan Shaqiri: «Er spielt seit zwei Jahren fast nie. Da kannst du auf höchstem Niveau nicht mithalten. Und die beiden letzten Vorbereitungsspiele gegen die USA und Liechtenstein ist er nur rumgestanden.» Zur Wechsel-Strategie von Petkovic meint Vogel: «Bei den Italienern war das früher üblich: Wenn du 1:0 führst, opferst du einen offensiven für einen defensiven Spieler. Aber Petkovic ist kein Verfechter des Catenaggio.» Der Schweizer Nati-Coach trainierte ab 2012 für zweieinhalb Jahre Lazio Rom, gewann den Cup gegen Stadtrivale AS Rom. Offenbar hat Petkovic doch einiges von der italienischen Spiel-Philosophie verinnerlicht.

Bregy und Weiler kritisieren Shaqiri

Für den Blick-Kick-Experten René Weiler ist Shaqiris Auswechslung keine Überraschung. «Vielleicht hätte er den Geniestreich noch gemacht, aber Shaqiri hat nicht gut gespielt, was er nicht kaschieren kann, ist, dass er keine Spielpraxis hat.» Auch Blick-Kick-Experte George Bregy ist enttäuscht von Shaqiri. «Er hat nicht die Leistung gebracht, die erwartet wurde. Er spielt nicht bei Liverpool und das kann er nicht kaschieren.»

Fazit nach Unentschieden gegen Wales
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