Es läuft die 66. Minute, als Nati-Coach Vladimir Petkovic jenen Mann vom Rasen nimmt, der für das gewisse Etwas sorgen und die Abwehr der Waliser mit einer Einzelaktion hätte auseinander nehmen können: Xherdan Shaqiri. Das 1:0 durch Breel Embolo bereitet der Liverpool-Profi per Eckball vor, knapp 20 Minuten später ist sein Arbeitstag beendet.
Petkovic bringt Zakaria, hinterher begründet der Nati-Coach diese Entscheidung mit taktischen Überlegungen: «Ich wollte mehr Kontrolle im Zentrum haben und mit Zakaria und Freuler höher angreifen.» Nur: Das Gegenteil ist der Fall, die Schweiz wird in die eigene Hälfte gedrängt, agiert passiv, kassiert neun Minuten nach Shaqs Auswechslung den Ausgleich. Danach übernimmt die Nati dann wieder das Spieldiktat, zum Sieg reichts am Ende trotzdem nicht.
18 Abschlüsse der Nati
«Wir haben alles unternommen, das Spiel zu gewinnen», sagt Petkovic. 18 Abschlüsse der Schweizer notieren die Statistiker am Ende. Verteidiger Fabian Schär sagt, dass man das Spiel früher hätte «zumachen» müssen.
Sieht auch Goalie Yann Sommer so. «Wir hatten das Spiel im Grossen und Ganzen gut im Griff. Wenn wir effizienter sind, ist der Ausgleich kein Thema mehr am Schluss. Wir hatten unsere Chancen.»
Sommer bemängelt Passivität
Dass man nach der 1:0-Führung zu passiv agierte, bemängelt auch Sommer: «Wir hatten keinen richtigen Zugriff mehr auf den Ball, sind zu tief gestanden und wurden dafür hart bestraft. Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen. Es fühlt sich an, als hätten wir zwei Punkte verloren.»
Und Shaqiri? Der dürfte am Mittwoch gegen Italien wieder in der Startformation stehen. Petkovic lässt durchblicken, dass er seinen Zauberwürfel auch deshalb vom Feld genommen hat, um ihn zu schonen. «Wir brauchen Shaqiri für die nächsten Spiele.» (skr)