Foto: BENJAMIN SOLAND

Lohn-Zoff dauert schon zwei Jahre
CC auf Schmusekurs – Jacobacci bleibt hart

Vor dem heutigen Spiel im Tessin entschuldigt sich CC bei Lugano-Trainer Maurizio Jacobacci. Und macht ihm ein Friedensangebot. Auf dieses hat der Wahl-Zuger wenig Bock.
Publiziert: 03.10.2020 um 14:51 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2020 um 16:13 Uhr
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Vor zwei Jahren wurde Maurizio Jacobacci (r.) von Christian Constantin in Sion entlassen.
Foto: Keystone
Alain Kunz

Zwei Jahre ist es nun her, dass Sion-Präsident Christian Constantin Jacobacci in Sion zuerst beurlaubt und dann fristlos entlassen hat, obwohl der ihm kurz zuvor die Klasse gehalten hat. Doch immer noch wartet der Italo-Berner auf den ihm zustehenden Lohn. Und er gibt nicht klein bei. Im Gegenteil!

CC warf Jacobacci vor, dass dieser die Anweisung an den Videoanalysten gegeben haben solle, Zusammenschnitte von Sequenzen für die Vorbereitung des nächsten Spiels nicht herauszurücken, ja zu vernichten. Das reichte CC als Grund für einen Fristlosen.

Jacobacci will Ruf wieder herstellen

Jacobacci bestreitet die Vorwürfe vehement und untermauert das mit einem unnachgiebigen Gang vor Gericht. Das ermüdet oft. Und damit kokettiert CC natürlich, wenn er sagt: «Maurizio ist ein guter Junge. Wir sollten das beenden und gemeinsam eine Lösung finden.» Jacobacci will zu diesem Vorschlag nichts sagen. Aber er hat durchblicken lassen, dass er erstens seinen Ruf vollumfänglich wieder herstellen lassen wolle, und das offiziell, auf gerichtlichem Weg. Und dass der ihm zustehende Betrag mittlerweile aus zinstechnischen Gründen viel höher sei als der ursprünglich eingeforderte. Schnellschnell wird CC also die Sache nicht aus der Welt kriegen.

Immerhin entschuldigt er sich bei Jacobacci. Aber nicht wegen der Vorwürfe wegen der Videosequenzen. Sondern dafür, dass er die Restart-Tabelle falsch im Kopf gehabt hatte und Sion in dieser vor die Tessiner gestellt habe. Denn in der Tabelle seit der Wiederaufnahme der letzten Saison im Juni ist Lugano Vierter, nur zwei Punkte hinter dem FCB. Sion liegt da auf Platz sechs.

Nach zwei Runden der neuen Saison liegt Lugano wieder vor den Wallisern, die erst ein Pünktchen haben. Gut, die Gegner waren St. Gallen und YB. Aber man weiss, wie tief die Nervositätsschwelle bei CC ist. «In Lugano müssen wir langsam mit dem Siegen beginnen. Dann können wir uns noch oben orientieren», sagt CC. «Wenn er sich da nur mal nicht täuscht», erwidert Jacobacci, der keinen Bock hat als Steigbügelhalter für die Renaissance von Sion herzuhalten. Warum auch? Lugano ist in der Meisterschaft seit zehn Spielen ungeschlagen. Das ist kein anderes Team. Und die letzte Niederlage im Cornaredo gabs am 10. November letzten Jahres, ein 0:3 gegen Basel, das ist 12 Spiele her. Beeindruckend!

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