Zoff bei den Wikingern wegen Haaland!
Während sich der norwegische Nationaltrainer Stale Solbakken (54) mit seiner Mannschaft auf das Testspiel gegen Armenien vorbereitet, muss er sich mit lästigen Fragen zu einer angeblichen Sonderbehandlung seines Starstürmers rumschlagen.
«Unfair, Fehler zu finden»
Solbakken muss den BVB-Torjäger verteidigen. Denn mit diesem geht die norwegische Medienlandschaft zurzeit hart ins Gericht. Solbakken laut Eurosport: «Ich denke, es ist ein bisschen unfair, dass wir jetzt versuchen, die Fehler zu finden, die wir mit Erling machen können.»
Vor allem ein Artikel in der Zeitung «Adresseavisen» sorgt für Stunk. Unter dem Titel «K.o.-Sieg über die Fussballer» wird darin die norwegische Langlauf-Legende Therese Johaug (33) mit der Fussball-Nationalmannschaft verglichen.
«Bei dem, was sie durchgemacht hat, hatte sie wahrscheinlich auch ihre Wochen und Monate, in denen sie abgeschirmt werden musste, ohne dass ich das mit Sicherheit sagen kann», entgegnet der Nationaltrainer.
Denn Haaland hat sich aufgrund des Wirbels um einen allfälligen Transfer im Sommer gleich selber einen Maulkorb verpasst, beantwortet während der Zeit mit der Nationalmannschaft keine Fragen. Dies gefällt den Medien natürlich gar nicht.
Haaland will abgeschirmt werden
Solbakken weiter: «Er ist derjenige, über den alle am liebsten schreiben würden, wenn es um seinen nächsten Wechsel geht. Er hat mir gegenüber gesagt, dass er während dieses Treffens abgeschirmt werden möchte.» Haaland habe ihm dies «auf nette, sachliche und überzeugende Weise» erklärt, weshalb er keinen Grund sehe, das Anliegen nicht zu respektieren.
Schon in der nächsten Nationalmannschafts-Pause im Sommer werde Haaland wieder reden. Denn dann soll auch die ewige Saga um seinen Mega-Transfer beendet sein, wie Solbakken ausführt.
Ebenfalls für Unmut sorgt unterdessen Haalands Anreise von Deutschland nach Oslo. Diese absolvierte er nämlich in einem Privatjet, was bei den Medien gar nicht gut ankam und für negative Berichte sorgte.
«Zwei Stunden warten – unmöglich»
Solbakken äussert sich dazu folgendermassen. Haaland hätte drei Möglichkeiten gehabt, nach Oslo zu reisen: «Er hätte in Deutschland um 5 Uhr morgens aufstehen und den ersten Linienflug nehmen können, hätte dann aber zwei Stunden an einem Flughafen warten müssen. Das ist in seiner jetzigen Situation nicht möglich. Wenn er den nächsten Flug genommen hätte, wäre er fünf oder sechs Stunden nach den anderen eingetroffen.»
Das sei kein Skandal, im Gegenteil: «Das hat es uns leicht gemacht, denn dann kommt er pünktlich und ausgeruht an und hat einen halben Tag Zeit, sich zu erholen.»
Der Nationaltrainer und der Verband nehmen den Wikinger-Zoff locker. Vor allem auch, weil Haaland die Antworten auf dem Platz gibt. Beim 2:0-Testsieg gegen die Slowakei erzielt er mit dem 1:0 sein 13. Länderstpieltor im 16. Spiel. (wst)