Weltmeister bei Fenerbahce aussortiert
Der tiefe Fall von Mesut Özil

Fenerbahce Istanbul hat Mesut Özil aus dem Kader geworfen. Der einstige Star von Real Madrid und Arsenal ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Auf den WM-Titel 2014 folgte ein steter Abstieg des Edel-Technikers.
Publiziert: 28.03.2022 um 17:21 Uhr
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Bei Arsenal war Mesut Özil einst Kapitän – später folgte die Degradierung.
Foto: Imago
Andrea Cattani

Er ist Weltmeister, 92-facher deutscher Nationalspieler und gehörte 2010 zu den Nominierten für den Ballon d'Or. Mittlerweile ist der Mittelfeld-Regisseur Mesut Özil aber tief gefallen.

Selbst bei seinem Lieblingsklub Fenerbahce Istanbul, wo der 33-Jährige noch im Januar 2021 euphorisch empfangen worden war, ist Özil jetzt unerwünscht. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Özil-Engagement im Streit endet.

Frust statt Meistertitel mit Özil

«Willkommen zu Hause, in deiner Heimat.» Mit diesen Worten begrüsst sogar der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vor gut einem Jahr Özil nach dessen Wechsel zu Fenerbahce in Istanbul. Viel Ehre für den einstigen Weltstar.

So wird Mesut Özil in der Türkei empfangen
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Wechsel zu Fenerbahce fix:So wird Mesut Özil in der Türkei empfangen

Die hohen Erwartungen kann er am Bosporus aber nie ganz erfüllen. Den Traum vom Meistertitel – dem ersten seit 2014 – kann auch er nicht erfüllen für «Fener». Feiern darf stattdessen Rivale Besiktas – und Özil fällt auf dem Platz immer mal wieder durch lustlose Leistungen auf.

Jetzt der Knall: Nach einer Auswechslung im Liga-Spiel gegen Konyaspor soll Özil seinen Trainer Ismail Kartal verbal attackiert haben. Sogar Fussballschuhe sollen durch die Luft geflogen sein. Fenerbahce hat nun die Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen und den Spieler aus dem Kader geworfen.

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Auch bei der Nationalmannschaft und bei Arsenal knallte es

Mesut Özil gehörte einst zur Elite unter den Mittelfeldspielern in Europa. Er galt als feiner Techniker mit brandgefährlichen Freistössen. Bei Schalke ausgebildet, spielte der Deutsche mit türkischen Vorfahren bei Bremen, Real Madrid und danach bei Arsenal. 2014 dann der Karriere-Höhepunkt: Mit Deutschland bestreitet Özil an der WM in Brasilien alle sieben Partien bis zum Final und kürt sich am Ende zum Weltmeister.

Vor der WM 2018 gerät Özil dann aber heftig in die Kritik, weil er sich mit dem umstrittenen türkischen Machthaber Erdogan ablichten lässt. Nach dem Turnier folgt der unschöne Abgang aus der Nationalmannschaft. Und auch bei Arsenal wird der einstige Kapitän 2020 zunächst degradiert und zum Schluss ganz ausgemustert.

«Hat die Klasse für Top-Liga nicht mehr»

Gerüchten zufolge soll Özil seine Karriere nun in den USA fortsetzen. Ein Transfer zurück in eine europäische Top-Liga ist unwahrscheinlich.

Die Kritik an Özil lässt indes nicht lange auf sich warten. «Es ist schleichend gekommen und nicht erst seit diesem Jahr. In den letzten zwei Jahren bei Arsenal hat er schon nicht mehr seine Leistungen gebracht», urteilt beispielsweise der deutsche Trainer und Fussball-Experte Friedhelm Funkel in der TV-Sendung «Doppelpass» über Özil. Und der 68-Jährige fügt an: «Er hat damals schon nicht mehr die Klasse gehabt, in einer europäischen Top-Liga zu spielen.» (cat)


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