«Wir haben irgendwie unsere Werte verloren»
Schweinsteiger gibt Guardiola Schuld an der DFB-Krise

Deutschland hat das Siegen verlernt. Für Bastian Schweinsteiger trägt ein Grosser des Weltfussballs eine Mitschuld: Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola.
Publiziert: 07.07.2023 um 11:38 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2023 um 11:57 Uhr
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Bei der deutschen Fussballnationalmannschaft läufts nicht rund.
Foto: IMAGO/Schüler

Der deutsche Fussball steckt in der Krise. Der Glanz des Weltmeistertitels 2014 ist längst verblasst. Zwar stiess die DFB-Elf an der EM 2016 noch in den Halbfinal vor, seither reiht sie aber Enttäuschung an Enttäuschung.

Die Mission Titelverteidigung endete 2018 als Gruppenletzter noch vor der K.o.-Phase. Der Achtelfinal bedeutete an der EM 2021 Endstation und letztes Jahr schied Deutschland erneut in der WM-Gruppenphase aus.

Aktuell siehts nicht besser aus. Als Gastgeber ist man zwar bereits für die EM 2024 qualifiziert, trotzdem erwarten die Fans in den Testspielen Siege. Diese gab es zuletzt weder gegen Polen (0:1) noch gegen Kolumbien (0:2).

Zu grosser Einfluss von Guardiola

Auch ehemalige Spieler lässt die Krise nicht kalt. Bastian Schweinsteiger (38), Weltmeister 2014 und Ex-Captain, hat sich nun gegenüber dem britischen Radiosender Talksport zur «sehr schwierigen Situation für die deutsche Nationalmannschaft» geäussert. Und auch gleich einen Mitschuldigen für die Krise gefunden: Pep Guardiola (52), der von 2013 bis 2016 Bayern-Trainer war.

«Als Guardiola zu Bayern München kam, glaubten alle, dass wir diese Art von Fussball spielen müssen, mit den kurzen Pässen und allem», meint Schweinsteiger. Er geht sogar noch weiter: «Wir haben irgendwie unsere Werte verloren.»

Dies, weil man sich an Guardiolas Spielstil orientiert hat. Bei Bayern holte er damit drei Meistertitel, zwei Pokalsiege und die Klub-WM. Einzig in der Champions League hats nur für den Halbfinal gereicht.

Stärke ist verloren gegangen

Deutschland hingegen hat er in eine Krise gestürzt. Früher hätten die Gegner die DFB-Elf als kämpferisch wahrgenommen, mit Spielern, die bis zum Ende laufen. Doch diese Stärke sei in den letzten sieben, acht Jahren verloren gegangen. «Wir haben das vergessen und uns mehr darauf konzentriert, uns den Ball schön zuzuspielen», so Schweinsteiger. Das sei einer der Gründe, wieso es an den letzten grossen Turnieren keine Erfolge mehr gab.

Egal, wie viel Schuld Guardiola tatsächlich trägt, klar ist, den Deutschen bleiben nur noch elf Monate, um das Ruder herumzureissen. Und so zu verhindern, dass die Heim-EM zur nächsten Enttäuschung wird. (bir)

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