Sergio Ramos (37) hat eine Weltkarriere hingelegt. Der spanische Innenverteidiger darf sich Weltmeister, Europameister und vierfacher Champions-League-Sieger nennen. Satte 29 Titel gewann Ramos insgesamt mit Spanien, Real Madrid und PSG.
Wer über eine solche Vita verfügt, der könnte es im Spätherbst der Karriere geruhsam angehen lassen. Doch das kommt für Ramos nicht infrage. Statt einem Lockruf aus Saudi-Arabien zu folgen – Benzema-Klub Al-Ittihad warb heftig um ihn –, entschloss er sich zu einer Rückkehr zu seinem Heimatverein Sevilla.
Transfer passt nicht allen
Eine schöne Geschichte müsste man meinen. Nicht aber, wenn man die Sevilla-Fans fragt. Die Ramos-Rückkehr löst bei den Unterstützern statt Euphorie blankes Entsetzen aus.
Die Ultra-Gruppierung Biris Norte veröffentlicht ein Statement, das auf X innert weniger Stunden über 1,4 Millionen Mal angesehen wird. Darin machen die Anhänger ihr Missfallen über den Ramos-Zuzug mehr als deutlich. «Der blosse Vorschlag, Ramos zu verpflichten, zeugt von einem Mangel an Respekt gegenüber den Werten des Klubs.»
Und die Ultras setzen noch einen drauf: «Wir stellen uns gegen alles, was gegen die Prinzipien und Würde des FC Sevilla verstösst.» Statt mit offenen Armen wird Ramos mit Schimpf und Schande empfangen.
Eine komplizierte Beziehung
Der Grund: Das Verhältnis zwischen dem Star-Verteidiger und seinem Jugendklub ist seit dessen Transfer 2005 zu Real Madrid schwer belastet. Am Anfang dieser komplizierten Beziehung steht die Art und Weise seines Abgangs. Ohnehin stehen die Sevilla-Fans mit Real auf Kriegsfuss. Dass er aber den Wechsel erzwang, indem er gerüchtehalber einen Teil der Ablöse aus eigener Tasche bezahlte, nimmt man ihm besonders übel.
In den Folgejahren kam es immer wieder zu hitzigen Szenen auf dem Rasen. Eine Episode von 2018 bleibt besonders in Erinnerung. Damals schoss Ramos den FC Sevilla in dessen eigenem Stadion mit einem Doppelpack ab und jubelte daraufhin provokativ vor der Kurve. Die wütende Reaktion der Sevilla-Fans war ein Hagelsturm an Wurfgegenständen.
Im Nachgang an die Partie erstatte Sevilla für Ramos' Jubeleinlage eine Meldung beim Komitee für Gewaltbekämpfung. Ramos antwortete öffentlich, dass die Sevilla-Fans seinen Respekt nicht verdienen würden.
Ein Neuanfang?
Nun will der Fussballer bei seinem Heimatverein also einen Neuanfang wagen. Dass seine Ankunft keine Begeisterung auslösen würde, war ihm wohl bewusst. Bei seiner Präsentation entschuldigte sich Ramos bei den Fans für seine Fehltritte: «18 Jahre sind vergangenen, seit ich weggegangen bin. Ich habe Fehler gemacht und will die Gelegenheit wahrnehmen, mich dafür zu entschuldigen.» Er komme, um zu helfen, und freue sich auf das Wiedersehen.
Letzteres würden zumindest die Ultras kaum von sich behaupten. Doch Zeit heilt bekanntlich alle Wunden. Auch im Fussball.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Barcelona | 13 | 28 | 33 | |
2 | Real Madrid | 12 | 14 | 27 | |
3 | Atlético Madrid | 13 | 12 | 26 | |
4 | Villarreal CF | 12 | 4 | 24 | |
5 | CA Osasuna | 13 | -3 | 21 | |
6 | Athletic Bilbao | 13 | 6 | 20 | |
7 | Real Betis Balompie | 13 | 2 | 20 | |
8 | Real Sociedad | 13 | 1 | 18 | |
9 | RCD Mallorca | 13 | 0 | 18 | |
10 | FC Girona | 13 | -1 | 18 | |
11 | RC Celta de Vigo | 13 | -2 | 17 | |
12 | Rayo Vallecano | 12 | 0 | 16 | |
13 | Sevilla FC | 13 | -6 | 15 | |
14 | CD Leganés | 13 | -3 | 14 | |
15 | Deportivo Alaves | 13 | -8 | 13 | |
16 | UD Las Palmas | 13 | -6 | 12 | |
17 | Getafe CF | 13 | -3 | 10 | |
18 | RCD Espanyol Barcelona | 12 | -11 | 10 | |
19 | Real Valladolid | 13 | -15 | 9 | |
20 | Valencia CF | 11 | -9 | 7 |