Umgerechnet 2,2 Milliarden Franken – eine Wahnsinns-Summe, mit welcher die 20 Klubs der Premier League in diesem Transferfenster klotzten.
Die Gesamtsumme übertrifft den bisherigen Rekordwert, der vor fünf Jahren erreicht wurde, um 580 Millionen Franken. Gemäss der BBC haben die 20 Klubs in der am Donnerstag zu Ende gegangenen Transferperiode mehr Geld in Neuverpflichtungen investiert als die Topligen Spaniens, Italiens und Deutschlands zusammen.
«Krank», «obszön», «abstossend»
Das muntere Geldverprassen sorgt bei vielen Politikern und Fans für Entsetzen. Vor allem in Anbetracht der momentanen weltweiten Situation mit Inflation, Energieknappheit und Krieg. Während der Otto-Normal-Bürger den Gürtel enger schnallen muss, hauen die Fussballklubs Geld raus, als gäbe es kein Morgen. «Krank», «obszön» und «abstossend», sind da noch die milderen Worte, welche Fans in den sozialen Medien benutzen.
Labour-Politiker Clive Efford (64), der eine Saisonkarte vom FC Milwall besitzt, erklärt in der «Daily Mail»: «Wenn sowas in einer Lebenskosten-Krise passiert, wenn Inflation auf Essen und Energie herrscht, die Kosten derart hoch sind, unterstreicht das nur den Wahnsinn, der im Fussball regiert.»
Efford weiter: «Der Deadline-Day stellt den Fussball nicht in ein gutes Licht. Es ist echt obszön in solchen Zeiten. Die Klubs sollten sich schämen.»
«Klubs sollten Menschen helfen»
Deshalb fordert er: «Der Fussball als Ganzes sollte nun zusammenstehen und eine Art Finanzierung auf die Beine stellen, um Menschen in diesen schwierigen Zeiten zu helfen. Die Klubs können nicht einfach dasitzen und sagen, wir sind internationale Businesses und gleichzeitig allen eine lange Nase zeigen, indem solche Geldsummen verprasst werden.»
ManUtd-Legende Gary Neville (47) etwa bezeichnete das Transfer-Verhalten und die neuen Chelsea-Bosse um Todd Boehly (48) und den Schweizer Hansjörg Wyss (86) «wie Kinder in einem Süssigkeitenladen». Chelsea gab für sieben Spieler satte 276 Millionen Franken aus – Platz 1 in der Ausgabentabelle des Sommer-Transferfensters.
«Fussball muss zurück auf die Erde kommen»
Die horrenden Ausgaben seien unter anderem auf Einnahmen von TV-Deals der Premier League, neue Klubbesitzer und andere Umstände in den Klubs zurückzuführen.
Chris Wood vom Wirtschaftsprüfer Deloitte erklärt bei Sky News: «Klar, dass die Zahlen, seien es Transfersummen oder Spieler-Löhne, in diesen Zeiten, in denen alle unter Druck stehen, völlig unpassend sind.»
Parlamentarier Ian Mearns (65) wählt schärfere Worte: «Der Fussball muss zurück auf die Erde gebracht werden. Wir sprechen hier von Spielern, die in einem Jahr mehr verdienen, als viele arbeitende Menschen in ihrem ganzen Leben. Meistens ein Vielfaches davon. Der Fussball scheint sich von der Realität normaler Bürger weit entfernt zu haben.» (wst)
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Liverpool FC | 11 | 15 | 28 | |
2 | Manchester City | 11 | 9 | 23 | |
3 | Chelsea FC | 11 | 8 | 19 | |
4 | Arsenal FC | 11 | 6 | 19 | |
5 | Nottingham Forest | 11 | 5 | 19 | |
6 | Brighton & Hove Albion | 11 | 4 | 19 | |
7 | FC Fulham | 11 | 3 | 18 | |
8 | Newcastle United | 11 | 2 | 18 | |
9 | Aston Villa | 11 | 0 | 18 | |
10 | Tottenham Hotspur | 11 | 10 | 16 | |
11 | Brentford FC | 11 | 0 | 16 | |
12 | AFC Bournemouth | 11 | 0 | 15 | |
13 | Manchester United | 11 | 0 | 15 | |
14 | West Ham United | 11 | -6 | 12 | |
15 | Leicester City | 11 | -7 | 10 | |
16 | Everton FC | 11 | -7 | 10 | |
17 | Ipswich Town | 11 | -10 | 8 | |
18 | Crystal Palace | 11 | -7 | 7 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 11 | -11 | 6 | |
20 | Southampton FC | 11 | -14 | 4 |