27. Oktober 2019, Emirates Stadium London. Es läuft die 60. Minute im Spiel zwischen Arsenal und Crystal Palace, als Captain Granit Xhaka (27) ausgewechselt wird.
Statt Applaus folgt ein Pfeifkonzert inklusive Buh-Rufe – und das von den eigenen Fans! Mit den Worten «Fuck Off» verlässt Xhaka den Platz. Der Skandal ist perfekt.
«Als meine Rückennummer auf der Tafel des vierten Offiziellen aufleuchtete und daraufhin hämischer Jubel der eigenen Fans losbrach, hat mich das sehr getroffen und aufgewühlt. Es war sehr schmerzhaft und frustrierend», sagt Xhaka im Interview mit BLICK.
Die Auferstehung
Xhaka war am Boden zerstört. Von den eigenen Fans ausgepfiffen: die Horror-Vorstellung für jeden Fussballer, ein gefundenes Fressen für die Kritiker.
Wer sein Trikot bei der Auswechslung wutentbrannt auszieht, die kreischenden Fans gar noch weiter provoziert, der hat wohl keine Zukunft mehr im Verein. Dachte man zumindest.
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Es kam ganz anders. Arsenal trennte sich Ende November von Trainer Unai Emery (48). Ex-Arsenal-Star Mikel Arteta (38) übernahm die Gunners. Besser hätte es für Xhaka nicht laufen können. Mit Emery wurde der Nati-Star nie richtig warm – Arteta hingegen erkannte Xhakas Qualitäten sofort.
Spielt Xhaka durch, verliert Arsenal kein Spiel
Wer hätte es gedacht, plötzlich wird Xhaka bei Arsenal wieder unersetzlich. Seit Artetas Amtsantritt stand der Mittelfeld-Leader in 19 von 24 Partien über 90 Minuten auf dem Platz. Die Bilanz ist überragend.
Spielt der Schweizer durch, verlieren die Gunners so gut wie keine Partie. Abgesehen von der 1:2-Niederlage gegen Tottenham geht Arsenal 12 Mal als Sieger vom Platz, sechs Partien enden unentschieden. Zudem gelang Xhaka beim 4:0-Sieg gegen Norwich nach 32 torlosen Auftritten sein erster Liga-Treffer der Saison. Niederlagen, wie zuletzt das 0:1 gegen Aston Villa, gibts praktisch nur, wenn Granit nicht das ganze Spiel ran darf.
Lob vom Trainer
«Er ist ein Spieler, dessen Engagement über alles Normale hinausgeht. Er lebt für seinen Beruf und ist ein grossartiges Vorbild für jeden seiner Teamkollegen», sagte Arteta nach dem Norwich-Spiel. Auch nach dem Finaleinzug im FA Cup gegen Manchester City lobte der Arsenal-Coach den Schweizer.
Dabei sah während der Winter-Transferperiode noch alles anders aus. Xhaka wurde vermehrt mit einer Rückkehr nach Deutschland in Verbindung gebracht. Hertha BSC zeigte grosses Interesse am Linksfuss.
Der Trainerwechsel bei den Gunners machte diese Gerüchte schnell zunichte. Arteta hat Xhakas Rolle offenbar klarer definiert. Kunststücke und schöne Spielereien soll er seinen Teamkollegen überlassen. Dafür mehr Ballbesitz sichern und als Aggressiv-Leader das Mittelfeld dicht machen.
«Es war wichtig, ihm eine Gelegenheit zu bieten, aus seinen Fehlern zu lernen», so die Worte seines Coaches. Die schwierigen Zeiten hat der Nati-Captain hinter sich gelassen. Aktuell ist er auf bestem Weg, sich zurück in die Herzen der Arsenal-Fans zu schiessen.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 11 | 15 | 28 | |
2 | Manchester City | 11 | 9 | 23 | |
3 | Chelsea FC | 11 | 8 | 19 | |
4 | Arsenal FC | 11 | 6 | 19 | |
5 | Nottingham Forest | 11 | 5 | 19 | |
6 | Brighton & Hove Albion | 11 | 4 | 19 | |
7 | FC Fulham | 11 | 3 | 18 | |
8 | Newcastle United | 11 | 2 | 18 | |
9 | Aston Villa | 11 | 0 | 18 | |
10 | Tottenham Hotspur | 11 | 10 | 16 | |
11 | Brentford FC | 11 | 0 | 16 | |
12 | AFC Bournemouth | 11 | 0 | 15 | |
13 | Manchester United | 11 | 0 | 15 | |
14 | West Ham United | 11 | -6 | 12 | |
15 | Leicester City | 11 | -7 | 10 | |
16 | Everton FC | 11 | -7 | 10 | |
17 | Ipswich Town | 11 | -10 | 8 | |
18 | Crystal Palace | 11 | -7 | 7 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 11 | -11 | 6 | |
20 | Southampton FC | 11 | -14 | 4 |