Kann das noch gut gehen? Ralf Rangnick (66) und der österreichische Verband liegen sich schon wieder in den Haaren.
Bereits vor einigen Monaten gab es zwischen Rangnick und dem damaligen Präsidenten Klaus Mitterdorfer (59) Zoff, der im Abgang von Mitterdorfer endete. Damals gings um Personalentscheidungen, die Rangnick nicht passten. Auch nach dessen Abgang ging der Streit weiter, weil Interimspräsident Bartosch durch eine Lücke in den Statuten in seine Rolle als Interimspräsident gehievt worden ist.
«Erwarte neue Ideen von ihm»
Und jetzt gibts schon wieder Stunk – ausgehend vom neuen Führungsduo um Interims-Verbandspräsident Wolfgang Bartosch (66) und Johann Gartner (73).
«Er ist ein sehr schwieriger Mensch», sagt Bartosch bei Profil.at. «Ich versuche den Kontakt zu ihm aufrechtzuerhalten, aber er setzt immer zu eigenen und unberechenbaren Schritten an.» Dazu wolle Rangnick vieles selbst bestimmen.
Hauptkritikpunkt sind aber die sportlichen Leistungen, die nach der furiosen Spielweise an der EM im Sommer nicht mehr auf diesem Niveau sind. Vizepräsident Gartner kritisiert: «Nüchtern betrachtet sind wir mit Rangnick nicht weiter als unter Foda. Seine Spielweise ist ausrechenbar. Ich erwarte vom Teamchef neue Ideen», sagt dieser.
Präsident relativiert
Bartosch spielte die Aussagen wenig später in einem ORF-Interview zwar herunter und sagt, Rangnick sei unbestritten. Die öffentliche Kritik ist aber unmissverständlich.
In Österreich gehen einige Personen davon aus, dass diese Taktik eines grösseren Plans sei. Ein Insider aus dem Verband meint, dass es eine Führungsriege beim ÖFB gäbe, die Rangnick loswerden will.
Der deutsche Trainer, der noch Vertrag bis Sommer 2026 hat, hat sich zu den Aussagen der Bosse bisher nicht geäussert. Im Falle eines Zerwürfnisses dürfte er sich allerdings keine Sorgen um eine Anschlusslösung machen. Die deutsche «Bild» berichtet, dass Rangnick beim FC Bayern München und bei Borussia Dortmund aktuell Thema sei.