Nach Hickhack in Ösi-Teppichetage
ÖFB-Sponsoren sind wegen Machtkampf stinksauer

Der Knatsch beim ÖFB eskaliert: Sieben Top-Sponsoren fordern nach dem monatelangen Hickhack in der Teppichetage klarheit – und drohen mit dem Ausstieg.
Publiziert: 21.02.2025 um 10:42 Uhr
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Beim ÖFB läufts zwar sportlich gut.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • ÖFB in Krise: Grosssponsoren drohen mit Rückzug wegen interner Streitigkeiten
  • Raiffeisen kritisiert mangelnde Kommunikation nach Entlassungen und Rücktritt des Präsidenten
  • Sechs weitere Top-Sponsoren stellen dem ÖFB ein Ultimatum
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Der Machtkampf in der Teppichetage des ÖFB geht in die nächste Runde: Mitte Woche droht Grosssponsor Raiffeisen dem Verband nach dem monatelangen Präsidenten-Hickhack mit seinem Ausstieg, nun ziehen gleich sieben weitere Sponsoren nach und hinterfragen ihre Engagements.

Doch von vorne: In einer Sitzung im letzten August wird bekannt, dass sich der ÖFB von den beiden zerstrittenen ÖFB-Geschäftsführern Bernhard Neuhold und Thomas Hollerer auf Ende des Jahres trennen will. Daraufhin mischte sich sogar die Mannschaft um Captain David Alaba ein und fordert den Verbleib von Neuhold.

Doch daraus wurde nichts: Neuhold und Hollerer wurden von ihren Aufgaben entbunden. Präsident Klaus Mitterdorfer wird daraufhin von Trainer Rangnick hart kritisiert. Ihm wird vorgeworfen, an diesem Schritt mitverantwortlich zu sein. Ende November gibt dieser dann seinen Rücktritt – und löst so das nächste Theater aus. Denn Generalsekretär Thomas Hollerer findet eine Lücke in den Statuten und hievt – entgegen der ursprünglichen Statutenlage – Wolfgang Bartosch ins Amt des Interimspräsidenten.

«Wie es mit dem ÖFB weitergeht, bleibt weiterhin unklar»

Doch auch unter dem neuen Präsidenten wird es nicht wirklich ruhiger: Der grösste Sportverband in unserem Nachbarland ist weiter höchst zerstritten. Zu viel für Millionensponsor Raiffeisen. Mitte Woche wird ein Brief der Bank ans ÖFB-Präsidium geleakt. «Informationen zur aktuellen Lage müssen wir unerfreulicherweise den Medien entnehmen», so der angesäuerte Sponsor.

«Wie es mit dem ÖFB weitergeht, welche Aufgaben oder Rollen die beiden Herren übernehmen werden und was das für uns als Partner und Sponsor heisst, bleibt weiterhin unklar», nervt sich die Raiffeisenbank weiter. «Wir fordern das Präsidium des ÖFB daher auf, hier schnellstmöglich Klarheit herzustellen und die Führung des ÖFB in professionelle Hände zu legen.»

Auch Coca-Cola und Magenta melden sich genervt

Am Donnerstag sickert durch: Auch weitere Sponsoren sind richtig sauer. «Beispielhaft sind hier die öffentlich ausgetragenen Unstimmigkeiten zwischen Präsidium, Teamchef und Spieler:innen zu erwähnen, welche Grund zur Annahme geben, dass Marketingaktivitäten, für die es die Bereitschaft und positive Grundstimmung der Spieler:innen braucht, nicht oder nicht ausreichend gewährleistet werden könnten», schreiben diese den «Salzburger Nachrichten» zufolge in einem E-Mail. Zu den Sponsoren gehören unter anderem Coca-Cola, Wettunternehmen Admiral und Telekommunikationsunternehmen Magenta.

So wird nun mehr Sicherheit, klare Strukturen und eine Neubesetzung des Präsidentenpostens gefordert. Ob und wie der ÖFB den Wünschen seiner Sponsoren nachkommt, ist noch unbekannt. Klar ist: Bis es in Fussball-Österreich auch wirklich wieder ums Sportliche geht, dauert es noch einen Monat. Am 20. März trifft das Nationalteam in der Nations League auf Serbien.

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