Während es in den letzten Wochen und Monaten dem österreichischen Fussballnationalteam durchaus rund lief, sorgen dafür die Geschehnisse in der Teppichetage des ÖFB für Schlagzeilen. Denn hinter den Kulissen ist ein Streit entbrannt, der nun mit einem Putschversuch in die nächste Runde geht.
Von vorne: In einer Sitzung im August wurde bekannt, dass sich der ÖFB von den beiden zerstrittenen ÖFB-Geschäftsführern Bernhard Neuhold und Thomas Hollerer auf Ende des Jahres hin trennen will. Daraufhin mischte sich sogar die Mannschaft um Captain David Alaba, Marko Arnautovic und Marcel Sabitzer in die Sache ein und forderte den Verbleib von Neuhold.
Tiroler gilt als valabler Nachfolger
Doch daraus wurde nichts: Neuhold und Hollerer wurden von ihren Aufgaben entbunden – und Präsident Klaus Mitterdorfer wurde auch von Trainer Rangnick hart kritisiert. Ihm wurde vorgeworfen, an diesem Schritt mitverantwortlich zu sein. Vergangene Woche verkündete er schliesslich seinen Rücktritt.
Am Freitag soll im Rahmen der Sitzung des ÖFB-Präsidiums in Wien nun ein Interimspräsident bestimmt werden. Gemäss den Statuten müsste dies einer der bisherigen Präsidenten aus den Regionalverbänden sein.
So zeigte sich mit Johann Gartner ein Interessent für das Amt. Gemäss österreichischen Medien ist er aber chancenlos. Und Gerhard Götschhofer, der am Freitag telefonisch von seiner Australienreise zugeschaltet wird, zeigt kein Interesse. Mit Sepp Geisler, seit 2008 Tiroler Verbandspräsident, steht ein dritter Kandidat bereit, der durchaus interessiert ist – und auch als valabler Ersatz gilt.
Der Generalsekretär plant den Putsch
Doch dies passt nicht allen und soll mittels eines Statuten-Putsches verhindert werden. Zwar dürfen diese Statuten nur durch die Hauptversammlung geändert werden, doch Generalsekretär Thomas Hollerer fand laut dem Portal OE24 einen Weg, bei sich anbahnender Gefahr eine Änderung ermöglichen zu lassen. Danach soll offenbar der steirische Verbandsboss Wolfgang Bartosch interimsmässig übernehmen.
Die Sitzung ist für Freitagnachmittag um 14 Uhr angesetzt, und die Besetzung des neuen Interimspräsidenten steht gleich als erster Programmpunkt auf der Tagesordnung. Gut möglich, dass diese Wahl noch für einige Diskussionen sorgen wird – und so beim für 18 Uhr angesetzten Weihnachtsessen nicht die friedlichste Stimmung herrschen wird.