Tut er sich das Pulverfass PSG wirklich an?
Nagelsmanns Aussicht auf die süsse Bayern-Rache

Die PSG-Bosse haben sich offenbar festgelegt: Julian Nagelsmann soll neuer Trainer der Franzosen werden. Klingt nach toller Chance für den 35-Jährigen. Aber ist es das auch?
Publiziert: 05.06.2023 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2023 um 19:08 Uhr
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Julian Nagelsmann soll die Wunschlösung für den Trainerposten bei PSG sein.
Foto: Getty Images

Die mächtigen Scheichs an der Spitze von Paris St. Germain haben einen Wunschkandidaten für die Nachfolge des gescheiterten Trainers Christophe Galtier (56). Laut übereinstimmenden Medienberichten wollen sie Julian Nagelsmann (35) auf den Trainerstuhl in die französische Hauptstadt lotsen. Der Spanier Luis Enrique ist zweite Wahl.

Die Gespräche mit Nagelsmann sollen bereits weit fortgeschritten sein. Auch sein Ex-Verein Bayern München, der dem Trainer aktuell noch Lohn zahlt, wäre laut «Bild» froh, ihn von der Gehaltsliste zu streichen. Er steht beim Serienmeister noch bis 2026 unter Vertrag.

Doch Paris ist für jeden Trainer ein schwieriges Pflaster. Superstar Lionel Messi wird den Klub verlassen, genau so Innenverteidiger Sergio Ramos. Auch der Verbleib von Neymar steht auf der Kippe, der Brasilianer soll sich bei PSG nicht mehr wohlfühlen. So demonstrierten erst kürzlich Fans vor seinem Haus und forderten seinen Abgang. Kylian Mbappé wird bleiben und mindestens noch eine Saison das Pariser Trikot tragen.

Pariser Trainer-Verschleiss

Vielleicht ist es gut, wenn das Team nicht mehr eine Ansammlung von schwierig zu handelnden Superstars ist. Trainer sind an dieser Herausforderung reihenweise gescheitert. Allein in den letzten drei Jahren verschliss der Klub mit Thomas Tuchel, Mauricio Pochettino und Christophe Galtier drei Trainer. Die Entlassungen wurden allesamt von negativen Nebengeräuschen begleitet.

So trat beispielsweise Pochettino nach seiner Freistellung im Sommer 2022 nach. Gegenüber dem argentinischen Portal «Infobae» sagte er: «Es gibt Mannschaften, wie Liverpool oder Manchester City, die auf langfristige Projekte setzen und dir eine Chance geben.» Paris tue dies nicht. «Bei PSG muss man ankommen und die Champions League gewinnen.» Vorgänger Thomas Tuchel soll sein Verhältnis zur sportlichen Führung zum Verhängnis geworden sein. Und Galtier weiss noch gar nicht offiziell, dass er nächste Saison nicht mehr Trainer sein wird.

Bayern und PSG gleichen sich

Auch soll es in letzter Zeit mächtig gekracht haben zwischen dem Management und den Klubeigentümern. Der mächtige Sportdirektor Luis Campos könnte der Nächste sein, der seinen Job verliert. PSG ist ein Pulverfass. Die Ansprüche der Bosse grösstmöglich. Meister werden, das reicht bei weitem nicht als Ausweis. Der Sieg in der Champions League muss her. Da gleichen sich der mögliche neue Klub von Julian Nagelsmann und sein alter, Bayern München, wo er im März entlassen und durch Ex-PSG-Trainer Tuchel ersetzt wurde.

Ob sich der wählerische Nagelsmann Paris wirklich antun will? Immerhin hätte er die theoretische Chance, in der nächsten Champions-League-Saison auf den FC Bayern zu treffen. Eine süssere Rache gäbe es für ihn wohl nicht. (bjl)

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