Gewohnt elegant stand Saudi-Arabiens neuer Nationaltrainer Roberto Mancini (58) am Freitagabend an der Seitenlinie des St. James' Park von Newcastle. Doch viel Grund zur Freude gab es für den Mann im piekfeinen Anzug nicht, das Debüt ging gründlich in die Hose.
Seine Mannschaft musste sich im Testspiel gegen Costa Rica vor einer trostlosen Kulisse mit 1:3 geschlagen geben. Für Aufregung sorgt zudem eine Gruppe von englischen Fans, die auf der Tribüne gegen das saudische Sportswashing protestieren.
Harte Worte aus der Heimat
Dass man Mancini in seiner Heimat Italien den überraschenden und stillosen Abgang noch nicht verziehen hat, zeigt sich auch in den Reaktionen der Medien nach dem Spiel. Der Europameister-Coach von 2021 bekommt sein Fett weg.
«Mancini startet mit einer Niederlage zwischen Gleichgültigkeit und Protesten seinen steilen Weg als Trainer Saudi-Arabiens: Ein Gang durch die Wüste», schreibt «Corriero della Sera».
«Besorgniserregende Niederlage»
«Tuttosport» kommentiert: «Mancini gelingt es nicht, das bescheidene technisch-taktische Niveau der grünen Falken zu heben, die gegen Costa Rica die fünfte Niederlage in Folge kassiert haben.»
Die «Corriero dello Sport» schreibt derweil von einer «besorgniserregenden Niederlage». Denn der Mannschaft, mit welcher ihr ehemaliger Trainer Geschichte schreiben will, seien jäh ihre Grenzen aufgezeigt worden. Die meisten Spieler des Teams würden laut der Zeitung «ungenau und naiv agieren» und hätten kein internationales Format.
Den Übersetzer im Rücken
Auch gewöhnungsbedürftig: Während des ganzen Spiels hatte Mancini einen Übersetzer an seiner Seite, der seine Anweisungen an die Mannschaft weitergab. Die Unzufriedenheit über die Leistung war dem einstigen Stürmer während der ganzen Partie über deutlich anzusehen.
Lange Zeit für Aufarbeitung bleibt Mancini aber nicht. Bereits am Dienstag steht das nächste Testspiel an. Dann trifft das Team aus der Wüste auf die Südkoreaner, die vom deutschen Trainer Jürgen Klinsmann (59) trainiert werden. (bjl)