Die Gründung einer Super League lässt Uefa-Boss Aleksander Ceferin auch fünf Monate nach ihrem vorläufigen Scheitern nicht los, erneut kritisiert er die beteiligten Klubs in aller Schärfe. «Diese Typen haben versucht, den Fussball zu töten», so der Slowene beim «Spiegel».
Manche Klubs hätten «einfach inkompetente Chefs», ätzt Ceferin in Richtung von Real Madrid, dem FC Barcelona und Juventus Turin, die dem Projekt noch immer nicht abschwören wollen.
Frontal-Angriff auf Pérez
«Es macht mir überhaupt nichts aus, wenn die sich abspalten», sagt Ceferin. Er finde es sogar «ganz lustig», dass diese Klubs gleichzeitig ihr eigenes Turnier planten und trotzdem in der Champions-League-Saison spielen wollten.
Einen Klub-Präsidenten, Florentino Pérez von Real Madrid, greift Ceferin gar direkt an. Dieser habe «gejammert, dass der Verein nur überleben könne, wenn es eine Super League gäbe», sagt der Uefa-Boss. «Und jetzt hat er versucht, Kylian Mbappé für 180 Millionen Euro zu kaufen?»
Reform für FFP geplant
Das zu wirkungslose Financial Fairplay der Uefa soll indes bis «Ende des Jahres, spätestens bis zum Ende der laufenden Saison» reformiert werden, wie Ceferin bekräftigt. Dabei soll eine Art Luxussteuer eingeführt werden, die Klubs zahlen müssen, wenn ihre Ausgaben ein bestimmtes Limit überschreiten. Auch über eine Gehaltsobergrenze ist zuletzt diskutiert worden.
Das Geld aus diesem Straftopf soll auf andere Klubs umverteilt werden und müsse «sehr, sehr hoch sein», sagt Ceferin und nennt als Beispiel einen «Steuersatz» von 100 Prozent. (afp)