Matthias Sammer sieht die Transfergebaren der internationalen Topklubs wie Paris St. Germain mit gemischten Gefühlen. «Klar, im ersten Moment ruft das ein Kopfschütteln hervor. Die Gehaltsstruktur bei vielen Klubs ist Wahnsinn. Dementsprechend ist das in einer gewissen Art und Weise Wettbewerbsverzerrung, es wird nicht mit gleichen Säbeln gefochten», sagt der Europameister von 1996 der «Sport Bild».
Zuletzt wechselten die Superstars Lionel Messi (PSG) und Cristiano Ronaldo (Manchester United) den Verein, Paris verstärkte sich zudem mit weiteren Profis von Weltrang und lehnte nach Medienberichten gar ein Angebot von Real Madrid über rund 180 Millionen Euro für Weltmeister Kylian Mbappé ab. In England holte Manchester City Vize-Europameister Jack Grealish für 118 Millionen und Champions-League-Sieger FC Chelsea Romelu Lukaku für 115 Millionen.
Für Sammer ist diese Entwicklung aber nicht nur negativ. «Gleichzeitig bin ich der Meinung, dass Geld im Markt zu haben und damit umzugehen, gerade in Zeiten der Pandemie, etwas Positives für den Fussball ist. Auch wenn das keiner hören will. So bleibt das System in Bewegung und im Gespräch.»
Sammer zieht dabei auch den Vergleich zur früheren DDR, in der er mit dem System der Planwirtschaft aufgewachsen war, und kam zu dem Schluss: «Eine gewisse Aktivität ist nicht schadhaft, das muss man mit aller Brutalität so sagen.» (SID)