Ali Daei (53) ist einer der prominentesten Unterstützer der iranischen Protestbewegung. Er äusserte sich auf den sozialen Medien immer wieder positiv zu Frauenrechten und zu den Demonstrationen. Im September 2022 wurde er aufgrund dessen von der iranischen Polizei festgenommen. Sein Reisepass wurde ihm abgenommen und er wurde im Gästehaus der Regierung unter schweren Sicherheitsbedingungen festgehalten.
Am Montag trat der 107-fache Bundesligaspieler überraschend an der Fifa-Gala auf. Bei der Verleihung des Fairplay-Preises an Luka Lotschoschwili stand Daei im Hintergrund. Wieso der Iraner diesen Event wahrnehmen konnte und ob er seinen Reisepass wieder hat, ist unklar. Noch vor einer Woche vermeldete die iranische Nachrichtenagentur ISNA, Ali Daei, der bekannteste und erfolgreichste Spieler in der Geschichte des Landes, könne eine Einladung der Fifa zur Gala nicht annehmen, weil er weiter einer Ausreisesperre durch die Islamische Republik unterliegt.
Philippe Senderos, der vor zwei Wochen als Servette-Sportchef zurücktrat, traf Ali Daei an der Fifa-Gala am Montag. Der Ex-Nati-Star sagt zu Blick: «Wir haben ein paar Worte gewechselt, es geht ihm gut. Ein sehr netter Mann, wir haben dann ein Foto gemacht.»
Der Hintergrund: Senderos’ Gattin Sara ist eine Londonerin mit iranischen Wurzeln. Senderos: «Die Familie meiner Frau sind alle riesige Fans von Ali Daei und von der iranischen Nationalmannschaft.» Daei wurde 1999 mit Bayern München deutscher Meister. Anschliessend spielte der Mittelstürmer für Hertha BSC, wo er in 88 Spielen 12 Tore schoss.