Radar zeigt plötzliche Flug-Umleitung
Iran-Regime hindert Familie von Ex-Bayern-Star an Ausreise

Die Familie von Ali Daei wird zwischenzeitlich von der Polizei festgehalten. Es ist nicht das erste Mal, dass die Angehörigen des früheren Fussballers von der Regierung drangsaliert werden.
Publiziert: 27.12.2022 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2022 um 11:33 Uhr
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Grosse Sorge bei Iran-Legende Ali Daei.
Foto: AFP

Iran-Legende Ali Daei (53) bangt um seine Familie. Am Montag machten sich seine Frau Mona und seine Tochter mit einem Linienflug der Gesellschaft Mahan Air auf den Weg nach Dubai. Doch kurz nach Start wird das Flugzeug unangekündigt zu einer Zwischenlandung auf der iranischen Insel Kish umgeleitet. Nach zwei Stunden hob der Flieger wieder ab und landete schliesslich an seinem Ursprungsziel.

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Was ist passiert? Laut verschiedenen Agenturmeldungen wurden die beiden dort aufgefordert, den Flieger zu verlassen. Der ehemalige Bundesliga-Profi erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass sie nach der Zwischenlandung von Behörden befragt worden. Seine Frau Mona musste schliesslich auf Anweisung der Sicherheitskräfte in die iranische Hauptstadt Teheran zurückkehren.

Unterdrückung des Regimes

Daei kann Entscheidung der Regierung nicht nachvollziehen und ist ratlos. «Ich weiss wirklich nicht, was der Grund für diese Entscheidung ist», so der 53-Jährige gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur Isna. «Meine Frau und meine Tochter wollten nur für ein paar Tage nach Dubai reisen.»

Seit Jahren setzten sich Daei und seine Frau für Frauenrechte in der islamischen Republik ein und haben bereits mehrfach das Mullah-Regime öffentlich kritisiert. Seither wird die Familie des iranischen Rekordtorschützen (149 Spiele, 109 Tore) von den Behörden drangsaliert.

Pass abgeben und Ausreiseankündigung

Daeis Frau Mona stehe laut Angaben der Behörden in Kontakt mit «Gruppen, die sich gegen die islamische Revolution wenden.» Daher habe sie sich laut Angaben der Justiz dazu verpflichtet, die Regierung darüber zu informieren, sollte sie das Land verlassen wollen.

Der ehemalige Stürmer musste zeitweise gar seinen Pass bei der Polizei abgeben. Ausserdem wurden verschiedene Geschäfte von Daei auf Anordnung der Regierung geschlossen.

Im Iran protestiert die Bevölkerung seit Monaten gegen das Regime. Auslöser war unter anderem der erschütternde Tod der Kurdin Mahsa Amini (22), die gegen die islamischen Kleidervorschriften verstossen hatte. Am 16. September starb sie an den Folgen von Gewalteinwirkung durch die Sittenpolizei. (mab)

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