«Gewisse Werte stören mich»
Liverpool-Star Mané schiesst gegen Protz-Fussballer

Der Fussball wirft Gehälter in Millionenhöhe ab. Die Spieler prahlen mit ihren Luxus-Schlitten und teuren Uhren. Eine für Liverpool-Kicker Sadio Mané fremde Welt.
Publiziert: 15.03.2022 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2022 um 15:58 Uhr
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«Was soll ich mit zehn Ferraris, 20 Diamant-Uhren und zwei Jets?», fragt sich Liverpool-Star Sadio Mané.
Foto: Liverpool FC via Getty Images

«Was soll ich mit zehn Ferraris, 20 Diamant-Uhren und zwei Jets?» Es sind Worte eines etwas anderen Fussball-Stars: Sadio Mané (29). Der Senegalese erklärt in einem Interview mit der französischen Sportzeitung «L'Equipe», wie er über die prahlenden Fussballer denkt.

«Ich will nicht den Eindruck eines Oberlehrers machen. Aber es stimmt, dass es gewisse Werte und Wertvorstellungen im Fussball-Geschäft gibt, die mich ein bisschen stören. Aber anstelle dessen, das laut zu kritisieren, ziehe ich es vor, mich davon ein wenig zu distanzieren», so der Offensivspieler.

Angesprochen auf den luxuriösen Lebensstil von Cristiano Ronaldo (37) oder Neymar (30) und ob er diesen kopieren möchte, meint Mané klipp und klar: «Nein! Ich folge ihnen in den sozialen Medien, aber das reicht mir auch. Ich liebe ihren aussergewöhnlichen Lebensstil, aber dieses Leben ist nichts für mich.»

«Es ist normal, dass man ein wenig durchdreht»

Mané ist bekannt für seine wohltätige Ader. Mit einem Betrag von 200'000 Franken liess er in seiner Heimat eine Schule bauen. Am Afrika-Cup wurde er nach einer Kopfverletzung ins Spital eingeliefert. Er soll dort von einer Familie Notiz genommen haben, die für die Operation ihres kleinen Jungen nicht genügend Geld hatte. Kurzerhand sprang Mané ihnen zur Seite und bezahlte den Eingriff.

Er hat mit Liverpool bereits den Liga-Titel und die Champions League gewonnen, wurde zu Afrikas Fussballer des Jahres gewählt und trotzdem bezeichnet er etwas ganz anderes als einen wirklich «grossen Sieg»: «Die Herausforderung ist es, sich nicht zu verändern.» Und das trotz Millionensalär. «Für einen Jungen, der aus einem kleinen Ort in Casamance kommt, ist es schon ein grosser Sieg, diesen Versuchungen standzuhalten.»

Wie schwierig es ist, im Fussball-Business die Bodenhaftung nicht zu verlieren, bestätigte Bayern-Star Serge Gnabry (26). «Ich glaube, es ist normal, dass man ein bisschen durchdreht, wenn man von wenig bis gar nichts dann auf einmal so viel Geld verdient», sagte der 26-Jährige jüngst im «Leeroys Podcast» auf Amazon Music. (nab)

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