Wild gestikulierend steht er auch nach Abpfiff noch auf dem Platz, lässt seine Emotionen frei raus. Der Frustlevel von Amir Abrashi hat an diesem frühen Sonntagabend in Luzern das Maximum erreicht! Schon während der Partie diskutiert er immer wieder mit Ref Luca Piccolo oder seinen Gegnern. Jetzt auch mit seinen Mitspielern. Und dann auch mit den Fans vor dem Gästeblock.
Abrashi ist bedient. Praktisch die ganze Partie über sind die Hoppers dem frühen 0:1-Rückstand – nach einem Eigentor von Léo Bonatini in der zweiten Minute – hinterhergerannt. Ohne zu überzeugen, allerdings. Es ist ein erschreckend schwacher Auftritt von GC.
Sichtlich geladen tritt Abrashi hinterher auch vor die Mikrofone der Medienschaffenden. Dort hält der GC-Captain eine Brandrede: «Wir sind alle unzufrieden! Wir hätten im Mittelfeld eigentlich Platz gehabt, doch wir waren einfach viel zu unpräzise. Mal stand ein Bein im Weg, mal war der letzte Pass zu ungenau. Und das müssen wir nun halt trainieren. In jedem verflixten Training! Um weiterzukommen. Um zwei, drei Prozente dazuzugewinnen. Damit wir nächste Woche endlich diese Punkte holen!»
Nun ja, am Sonntag wartet jetzt ausgerechnet der Tabellenzweite Basel. Und GC droht da nicht nur die bereits fünfte Pleite in Serie, sondern auch das Szenario, dass der Vorsprung auf den Barrageplatz weiter schmilzt.
Nur Lausanne schlechter als GC
Mit der Pleite bei Direktkonkurrent Luzern hat sich dieser auf fünf Zähler verringert. Die Hoppers haben sich selbst noch einmal ins Abstiegs-Schlamassel manövriert! «Logisch» sei es da, dass auch die nach Luzern mitgereisten GC-Anhänger lautstark ihren Unmut kundtun: «Ich verstehe die Fans in dieser Hinsicht. Aber sie stehen trotzdem hinter uns. Und wir werden alles dafür tun, damit sie wieder schönere Zeiten haben.»
Bloss ein Sieg und ein Remis aus acht Partien im Jahr 2022. Torverhältnis von 8:16! GC legt bislang eine Horror-Rückrunde hin. Nur Schlusslicht Lausanne steht nach dem Jahreswechsel (mit einem gewonnenen Pünktchen) schlechter da.
Abrashi betont aber: «Wir verfallen jetzt nicht in Panik! Wir wissen, dass unsere Lage nicht schöner wurde. Aber wir werden den Ligaerhalt schaffen, davon bin ich überzeugt.» (mpe)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |