Es könnte für den Meister noch viel schlimmer kommen
Nun muss YB vor Lugano zittern

Alte Probleme trotz neuem Trainer. Und nun hat der Meister nach dem blamablen 2:2 in Lausanne den FC Lugano im Rückspiegel. Das Szenario der totalen Katastrophensaison wird plötzlich realistisch.
Publiziert: 14.03.2022 um 14:53 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2022 um 17:23 Uhr
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Am Ende standen die YB-Spieler wieder wie belämmert da - zum fünften Mal in der Rückrunde!
Foto: Pascal Muller/freshfocus
Alain Kunz

Neben dem Meister und dem Cupsieger qualifizieren sich in dieser Saison nur zwei weitere Teams für Europa. Weil YB im Cup draussen ist und auch nicht Meister werden wird, braucht es also Platz zwei oder drei. Minimalziel. Selbst wenn alles schiefläuft eine Selbstverständlichkeit. So denkt man. Doch nun sieht alles plötzlich anders aus.

Der FC Lugano behält hartnäckig Tuchfühlung mit Basel und YB. Und weil die Berner selbst beim abgeschlagenen Schlusslicht Lausanne als einziges Super-League-Team in den letzten zehn Runden das Kunststück fertiggebracht haben, nicht zu gewinnen, wird die Lage für die Elf von Matteo Vanetta allmählich bedrohlich.

«Haste Scheisse am Fuss, haste Scheisse am Fuss»

Und wenn es mal nicht läuft, kommt alles zusammen. Oder wie es Weltmeister Andy Brehme einst formulierte: «Haste Scheisse am Fuss, haste Scheisse am Fuss.» Erst das nach einer Intervention des VAR aberkannte frühe Führungstor durch Siebatcheu, das den Weg zu einem gemächlichen Sieg geebnet hätte. Dann der Handspenalty in der Nachspielzeit. Und da wäre YB gut beraten, seine Spieler darüber aufzuklären, was in Sachen Handspiel seit letztem Sommer gilt. Nämlich dass es kein Kriterium gegen ein Hands mehr ist, wenn der Ball vom eigenen Körper an die Hand prallt. Es gibt nur noch zwei Kriterien: Absicht und unnatürliche Armhaltung resp. Vergrösserung der Körperfläche.

Und nun fehlt auch Fassnacht wieder

Aber klar war es Pech, dass der VAR zweimal einschritt in zwei Fällen, bei denen der Entscheid nicht offensichtlich falsch schien. Und klar ist es auch Pech, dass sich Nati-Spieler Christian Fassnacht kurzfristig im Vorfeld des Spiels eine Muskelverletzung am Oberschenkel zuzieht, so dass er zum dritten Mal in dieser Saison wochenlang ausfällt. Auf jeden Fall konnte YB wegen der vielen Verletzten das Matchblatt zum wiederholten Mal nicht komplett füllen.

Egal. YB müsste solch ein Spiel dennoch gewinnen. und sich genügend Chancen kreieren und Tore schiessen, dass es keine Rolle spielt, wenn man ein, zwei Tore kassiert. Vincent Sierro kommentierte den vierten (!) ultraspäten doppelten Punkteverlust im bisher verkorksten 2022 so: «Das reicht so nicht!» Und nun kommt der FCZ. Und es ist nur noch das Spiel Erster gegen Dritten … Dennoch ist YB heiss auf den Bald-Meister. Captain Fabian Lustenberger: «In diesem Match wollen wir zum Siegen zurückkehren.»

Der gute Rat: Schaut in den Rückspiegel!

Und was ist mit diesen hartnäckigen Luganesi? Verteidiger Cédric Zesiger: «Unser Blick geht immer nach vorne!» Wie gesagt: Ein Blick in den Rückspiegel würde nicht schaden, zumal YB noch ins Tessin muss, wo man diese Saison eine der bittersten Niederlagen kassierte. Nämlich beim frühen Cup-Out schon den Achtelfinals.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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