Gerüchte über frühen Abgang in Ägypten
Wird das Schweizer Duell für Gross zum Schicksalsspiel?

Ende Dezember hat Christian Gross mit 70 sein Comeback als Trainer gegeben. Trotz guter Resultate kursieren in Ägypten bereits Namen möglicher Nachfolger.
Publiziert: 12.02.2025 um 12:34 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2025 um 16:03 Uhr
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Sein Comeback-Job ist ein wilder Ritt: Christian Gross steht bei Zamalek trotz guter Resultate bereits unter Druck.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Christian Gross’ Zukunft bei Zamalek SC ist ungewiss, trotz guter Leistung
  • Interne Streitigkeiten im Verein beeinflussen Gross’ Arbeitsbedingungen
  • Spitzenspiel gegen Al Ahly am 22. Februar könnte entscheidend sein
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Mitte Dezember überraschte er mit einem Rücktritt vom Rücktritt: Mit 70 Jahren hat Christian Gross sein Comeback als Cheftrainer im Profifussball gegeben. Jetzt, nicht einmal zwei Monate später, wird in Ägypten bereits wieder über seinen Abgang spekuliert. Obwohl der Zürcher den Zamalek SC in der Spitzengruppe der heimischen Liga hält und bloss drei Punkte hinter Leader Al Ahly liegt.

Aber ägyptischer Clubfussball folgt nicht immer logischen Mustern. Und so kursieren derzeit bereits Namen möglicher Gross-Nachfolger. Genannt werden Rogério Micale (55), ehemaliger U-23-Nationaltrainer Ägyptens, und José Peseiro (64), einstiger Coach des grossen Rivalen Al Ahly.

Der Club ist intern zerstritten

Die Gerüchte sind entstanden, weil es innerhalb des Vereins mehrere Fraktionen gibt, die gegeneinander arbeiten. Entsprechend stellt Ahmed Hossam («Mido», 41) fest: «Gross arbeitet unter schwierigen Bedingungen.» Der ehemalige Nationalspieler ist Mitglied des Sportvorstands bei Zamalek und greift in einem TV-Interview zu den ganz grossen Worten: «Letztendlich liegt die Entscheidung über die Zukunft von Gross in den Händen der Verwaltungsräte. Wir hoffen, dass Gott sie zu einem Entschluss führt, der im besten Interesse von Zamalek ist.»

Ein Mediensprecher des Clubs dagegen versucht, die Wogen zu glätten: «Christian Gross erreicht gute Resultate. Es gab keine Gespräche über seine Zukunft im Klub. Die Tabellensituation rechtfertigt keine voreiligen Entscheidungen.»

Als gesichert darf gelten, dass Gross unter hohem Druck steht. Weil das jeder Trainer eines ägyptischen Spitzenclubs tut. Trotzdem wird der Schweizer gemäss Blick-Informationen noch mindestens bis am 22. Februar im Amt bleiben. Dann steht das Spitzenspiel gegen den Kairo-Stadtrivalen Al Ahly auf dem Programm. Es ist ein Treffen mit einem alten Bekannten: Marcel Koller (64) war einst unter Gross Spieler bei den Grasshoppers. Seit 2022 hat er Al Ahly zu insgesamt elf Titeln gecoacht.

Das Schweizer Duell könnte für Gross zum Schicksalsspiel werden. Motto: Siegen oder fliegen. So soll es Präsident Hussein Labib (69) in einem persönlichen Gespräch Gross mitgeteilt haben. Gewinnt Zamalek, geht der wohl letzte Ritt als Cheftrainer weiter. Ansonsten würde es zur Trennung kommen.

Und was meint Christian Gross zu all dem? Nach dem 1:0-Sieg gegen Farco am Dienstag sagte er gewohnt nüchtern: «Ich kann kein Arabisch. Darum weiss ich auch nicht, was alles über mich geschrieben wird.»

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