Gianni Infantino hat schon zum Waffenstillstand aufgerufen, Urs Meier hat eines der brisantesten Spiele in der WM-Geschichte gepfiffen. Dass der Fussball öfters auch mal für Politik herhalten muss, kommt immer wieder vor. Und nun soll also Cristiano Ronaldo die Stimmung zwischen Saudi-Arabien und Israel beruhigen.
Oder zumindest ist das der Plan der neuen Regierung Israels unter Premierminister Benjamin Netanyahu. Laut Medienberichten ist die Idee, dass mit der Reichweite von CR7 auf den sozialen Medien die öffentliche Meinung in den Ländern so geändert werden könne, dass diese zu einer Normalisierung der Beziehungen führe.
Ob Ronaldo für so eine Aktion zu begeistern ist? Fakt ist: Schon öfter hatte er Werbung für israelische Firmen gemacht. Und seit diesem Jahr spielt er bei Al-Nassr in Saudi-Arabien.
Geburtstagsausflug in die Wüste
Am Freitag hat er sein erstes Meisterschaftstor für seinen neuen Klub geschossen. Er verwandelte in der 3. Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter zum 2:2 Ausgleich und rettete so Al-Nassr einen Punkt.
Nach dem Spiel fuhr CR7 mit Freunden in die Wüste und feierte seinen 38. Geburtstag mit drei riesigen Torten, aber natürlich ohne Alkohol, wie es sich für einen Spieler seines Kalibers gehört. Im Training am Montag wurde er dann auch noch von seinen Mitspielern ausgiebig gefeiert, mit Kuchen und Gesängen.
Nicht alle sind über die Ankunft glücklich
Manche Teamkollegen scheinen diese Feier aber nicht ganz ernst gemeint zu haben. «Die Anwesenheit von Cristiano gibt unseren Rivalen mehr Anreiz, den Tabellenführer zu schlagen», sagte der ehemalige Bayern- und -Wolfsburgspieler Luiz Gustavo erst kürzlich in einem Interview, «das erschwert unsere Spiele, die gegnerischen Teams versuchen ihr Bestes zu gegen ihn zu geben, er motiviert alle.»
Ob dies nun als Kritik oder Kompliment zu werten ist, ist nicht ganz klar. Der 351-fache Bundesligaspieler sieht aber auch Vorteile in der Ankunft des portugiesischen Superstars: «Wir lernen jeden Tag von ihm, angesichts der grossen technischen und körperlichen Qualitäten, die er besitzt. Dadurch, dass er nun sein erstes Tor erzielt hat, ist der Druck von ihm weg.» (nsa)